Vier Clubs aus der 1. Bundesliga droht die Insolvenz noch in dieser Saison

von Marcel Breuer | dpa20:00 Uhr | 03.04.2020
Die Corona-Pause stellt viele Fußball-Clubs vor wirtschaftliche Probleme. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Die wirtschaftliche Lage vieler Vereine in der Bundesliga und in der 2. Liga ist einem Medienbericht zufolge dramatischer als bisher bekannt.

Wie der «Kicker» berichtet, droht 13 der 36 Profivereine - darunter vier Erstligisten - wegen der Corona-Pandemie die Insolvenz noch in dieser Saison. Das Fachmagazin beruft sich auf Zahlen, die auf der Video-Mitgliederkonferenz der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Dienstag den Vertretern der Profivereine mitgeteilt worden seien.

Das erschreckende Ergebnis resultiere aus der Bestandsaufnahme der 36 Vereine, die sie zu ihrer aktuellen Lage bei der DFL hinterlegten. Um diese hatte die DFL die Clubs zuvor gebeten.


Ausgehend von diesen Zahlen gestalte sich vor allem die Situation in der 2. Bundesliga dramatisch. Sieben Vereine sollen danach schon Ende Mai Insolvenz anmelden müssen, falls bis dahin der Spielbetrieb nicht aufgenommen und somit die vierte Rate der Medienpartner nicht fällig wird. Die letzte Rate aus dem aktuellen Medienvertrag wäre im Falle einer regulär gespielten Saison eigentlich Anfang Mai gezahlt worden.

Die Bestandsaufnahme ergebe, dass zwei weitere Vereine der 2. Bundesliga im Juni Insolvenz anmelden müssten, wenn auch diese Zahlungen der Sender ausbleiben sollten.


In der Bundesliga soll ein Verein akut bedroht sein. Er könne seinen Verpflichtungen nur noch bis Mai nachkommen. Drei weitere Vereine müssten im Juni den Konkursverwalter bestellen. Wie der «Kicker» weiter berichtet, haben bisher bereits zwölf Vereine ihre Gelder aus der vierten Fernsehrate an Kreditinstitute und andere Partner abgetreten, um laufende Rechnungen zu bezahlen.

Wenn Mehmet Scholl sich offensichtlich für den besten Analytiker hält, stellt sich mir die Frage, warum das noch kein Verein gesehen hat.

— Hans-Joachim Watzke, BVB-Vorstandschef, über die Kritik von Mehmet Scholl an Dortmunds Trainer Edin Terzic.