Die Rekord-Profis von 1899 Hoffenheim haben Borussia Dortmund im Zweikampf um die direkte Champions-League-Qualifikation unter Zugzwang gesetzt. Sechs Tage vor dem direkten Duell setzten sich die Kraichgauer 1:0 (0:0) gegen den anderen Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt durch. Durch den Dreier zum Abschluss des 31. Spieltags der Fußball-Bundesliga reist die TSG als Tabellendritter mit einem Punkt Vorsprung nach Dortmund.
Ausgerechnet
Benjamin Hübner (90.), der Sohn von Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner, traf kurz vor Schluss für die zu Hause nach wie vor ungeschlagenen Hoffenheimer, die ihren Heimrekord auf 16 Partien ohne Niederlage ausgebaut haben. Zudem haben die Kraichgauer mit 58 Zählern eine neue Punkte-Bestmarke aufgestellt. Der bisherige Rekord des Klubs von Mehrheitseigner Dietmar Hopp, der seine erste Europacup-Teilnahme bereits sicher hat, lag bei 55 Zählern (2008/09).
Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena übernahmen die Gastgeber nach einer kurzen Phase des Abtastens die Initiative. Doch trotz ihrer spielerischen Überlegenheit konnte sich die Mannschaft von Trainer
Julian Nagelsmann zunächst keine echten Torchancen erarbeiten.
Die Frankfurter, die im Vergleich zum Pokal-Halbfinale am vergangenen Dienstag bei Borussia Mönchengladbach (7:6 im Elfmeterschießen) auf fünf Positionen verändert waren, konzentrierten sich erst einmal auf die Defensive. Die Hessen, bei denen
Alexander Meier,
Jesus Vallejo,
Makoto Hasebe,
Omar Mascarell,
Slobodan Medojevic und
Mijat Gacinovic fehlten, hatten mit dieser Taktik Erfolg - auch nach 20 Minuten hielt die Abwehr dicht.
21Benjamin Hübner
•Abwehr•Deutschland
Zum Profil
Person
Alter
34
Größe
1,93
Gewicht
85
Fuß
L
ø-Note
2,86
Saison 2016/2017
Bundesliga
Spiele
25
Tore
2
Vorlagen
2
Mitte der ersten Hälfte erhöhten die Hoffenheimer die Schlagzahl, es fehlte aber weiter die Durchschlagskraft vor dem Tor der Gäste. Dennoch war die TSG in der 26. Minute der Führung ganz nahe,
Nadiem Amiri traf den Pfosten. Obwohl die Kraichgauer bis zum Ende der erste Hälfte weiter Druck machten, fehlte das nötige Tempo bei den Offensivaktionen. Die Eintracht brachte das torlose Remis in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel warteten die Zuschauer zunächst vergebens auf Torchancen. Lediglich ein Abseitstreffer des früheren Hoffenheimers
David Abraham sorgte für ein wenig Aufregung (54.). Die Entscheidung von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) gegen den Frankfurter Innenverteidiger war aber korrekt. Kurz darauf sah Abraham seine fünfte Gelbe Karte - er fehlt damit im kommenden Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.
Nach rund einer Stunde hatte Nagelsmann vom müden Kick seiner Elf genug gesehen. Der Coach brachte Stürmer
Mark Uth für den schwachen
Andrej Kramaric, um die Offensive zu beleben. Die Maßnahme brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Auch nach 70 Minuten war von einem Hoffenheimer Angriffswirbel nichts zu sehen. Bis dahin war der TSG-Auftritt einer der schwächsten in dieser Saison.
Haris Seferovic hatte in der 86. Minute sogar noch eine gute Gelegenheit für die Gäste, ehe Hübner die Hausherren jubeln ließ.
Beste Spieler aufseiten der Hoffenheimer waren Pavel Kaderabek und
Kevin Vogt. Bei Frankfurt konnten
Timothy Chandler und
Marco Russ überzeugen.
(sid)