Aue-Boss über Watzke-Aussagen: Wurde «anders erzogen»

von Marcel Breuer | dpa09:44 Uhr | 17.03.2020
Rechnet fest mit einer EM-Absage: Helge Leonhardt, Präsident des Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. Foto: Robert Michael/zb/dpa
Aue (dpa) – Präsident Helge Leonhardt von Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat die ablehnende Haltung von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu möglichen finanziellen Hilfen von größeren für kleinere Clubs in der Fußball-Bundesliga kritisiert.

«Ich denke da völlig anders, weil ich anders erzogen wurde und schon in den letzten 20 Jahren drei große Krisen erlebt und soziale Verantwortung für viele Menschen habe. Und da ging es nicht um Fußballer, die Multimillionäre sind», sagte Leonhardt der «Leipziger Volkszeitung». 

Watzke hatte in der ARD-Sportschau betont, dass Vereine auch Wirtschaftsunternehmer und Konkurrenten seien. «Und da muss man das sehr genau miteinander austarieren, was noch Wettbewerb ist und was kein Wettbewerb mehr ist», erklärte Watzke. «Am Ende können nicht die Clubs, die ein bisschen Polster angesetzt haben in den vergangenen Jahren, dann im Prinzip die Clubs, die das wiederum nicht gemacht haben, dafür auch noch belohnen.» 



Leonhardt rechnet fest mit einer Absage der Fußball-Europameisterschaft. «Die EM kann nicht gespielt werden, so viel steht fest. Das würde den Ligen die Chance geben, die Saison zu beenden – im Oktober oder wann auch immer», äußerte der 61 Jahre alte Unternehmer, der auf vernünftige Entscheidungen hofft: «Es darf keine einschneidenden Verlierer geben, es darf keiner abgehängt werden. Weder in der Gesellschaft noch beim Sport.»

Immer, wenn sich andere Klubs darauf bewerben, der "neue HSV" zu sein, kommt der #HSV und zeigt den Anfängern, wie es wirklich geht!

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