Einwechselspieler greift ein: Kurioser Elfmeter in Kiel

von Jean-Pascal Ostermeier | sid20:14 Uhr | 25.10.2019
Gerach entschied nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter
Fußball-Profi Michael Eberwein von Holstein Kiel hat im Zweitliga-Spiel gegen den VfL Bochum einen kuriosen Elfmeter verursacht - als Auswechselspieler. Der 23 Jahre alte Mittelfeldakteur bereitete sich am Freitagabend in der 37. Minute neben dem eigenen Tor auf einen möglichen Einsatz vor, als er einen ungenauen Abschluss des Bochumers Silvere Ganvoula mit dem Fuß stoppte, bevor der Ball die Torauslinie passiert hatte.


Schiedsrichter Tino Gerach (Landau-Queichheim) entschied nach Ansicht der Videobilder auf Strafstoß und Gelbe Karte gegen den Kieler Akteur. In den Fußball-Regeln 2019/20 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heißt es unter Punkt 3.7: "Bei einer Spielunterbrechung aufgrund eines Eingriffs durch einen Teamoffiziellen, einen Auswechselspieler oder einen ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler wird das Spiel mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß fortgesetzt."

Ganvoula (39.) verwandelte zum zwischenzeitlichen 1:1. Kiel hatte zuvor durch einen Treffer von Jae-Sung Lee (9.) in Führung gelegen.



In der vergangenen Woche war im Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen eine ähnliche Szene passiert. In dieser hatte ein Auswechselspieler der Leverkusener ebenfalls einen Ball gestoppt, bevor dieser die Torauslinie gänzlich passiert hatte. Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) entschied auf Abstoß.

Der Unterschied: Der Ball wurde nicht auf dem Teil der Torauslinie gestoppt, der zum Strafraum gehört. Der Video-Assistent überprüfte die Szene, Dingerts Entscheidung blieb jedoch bestehen, da der Video-Assistent nur bei einem Strafstoß hätte eingreifen dürfen.

(sid)

Es kann kein Zufall sein, dass Lothar Matthäus zwei Tage vor Nominierung des WM-Kaders wieder ein Spiel gemacht hat.

— Günter Klein @guek62