Hecking über St. Pauli-Engagement: „Es hat nie eine Anfrage gegeben“

von Tim-Julius Berchtold14:18 Uhr | 14.10.2020
Dieter Hecking prophezeit dem Hamburger SV eine schwere Zeit. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Wenn am kommenden Wochenende die 2. Bundesliga aus der Länderspielpause zurückkehrt, trifft der FC St. Pauli im heimischen Millerntor-Stadion auf den 1. FC Nürnberg. An den letzten Gastauftritt denkt Dieter Hecking wohl nicht gerne zurück. 2:0 verlor er vor knapp dreizehn Monaten das Stadtderby als Trainer mit dem Hamburger SV bei den Kiezkickern. Nun kehrt er in der Funktion des Nürnberger Sportvorstands an diesen Ort zurück. Im Vorfeld sprach er mit der „Hamburger Morgenpost“ über ein Engagement bei St. Pauli, den gegnerischen Trainer und seine Zusammenarbeit mit Robert Klauß.


St. Pauli als „Farbtupfer des deutschen Profifußballs“

Bis zum Ende der vergangenen Saison saß Hecking noch auf der Trainerbank des HSV, dem St. Paulianer Erzrivalen. Entgegen der Erwartungen, dass sich der 56-Jährige zunächst eine Auszeit nehmen könnte, fing er nur knapp vier Wochen später erneut beim 1. FC Nürnberg an. Diesmal allerdings als Sportvorstand, zuvor hatte er zwischen 2009 und 2012 auch dort als Cheftrainer gearbeitet. Seitdem war er viel herumgekommen in der Bundesliga. Wolfsburg, Mönchengladbach und eben der HSV waren seine weiteren Stationen.

Eine Zusammenarbeit mit dem FC St. Pauli stand, seitdem er mit der Trainertätigkeit im Jahr 2000 begann, allerdings nie zur Debatte. Obwohl er sich grundsätzlich ein Engagement hätte vorstellen können, kam es nie dazu. „Es hat nie eine Anfrage von St. Pauli gegeben“, so Hecking. Generell ist er dem Hamburger Verein nicht abgeneigt. „Der Verein ist einer der Farbtupfer im deutschen Profi-Fußball. Die Verantwortlichen müssen immer sehen, wer zu diesem Klub am besten passt.“

Hecking will Klauß nicht reinreden

Sehr gut passt der aktuelle St. Pauli-Trainer Timo Schultz in den Verein. Seit 2005 ist der Ostfriese mit verschiedenen Funktionen im Klub tätig. Doch auch mit Hecking hat Schultz schon zusammengearbeitet. „Er ist ein guter Typ. Schulle war ja mein Spieler in Lübeck. Er war nie unangenehm, durchweg positiv, immer für einen Spruch gut“, sagt Hecking.



Auch in Nürnberg ist mit Robert Klauß ein junger, aufstrebender Fußballlehrer zum Cheftrainer ernannt worden. Obwohl Hecking selbst deutlich mehr Erfahrung hat, möchte er dem Trainer-Youngster nicht reinreden. „Er arbeitet mit seinem Trainerteam auf dem Platz. Ich sehe im Schnitt einmal pro Woche beim Training zu, lasse dem Trainer freie Hand“, so der Sportvorstand.

Das Duell der beiden jungen Trainer findet am kommenden Montagabend statt. Um 20:30 Uhr treffen die beiden Mannschaften aufeinander.







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— Fredi Bobic, Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC.