Pleite gegen Abstiegskandidat Ingolstadt: Krise des HSV verschärft sich

von Jean-Pascal Ostermeier | sid14:56 Uhr | 04.05.2019
Die Krise beim einstigen Aufstiegsfavoriten Hamburger SV nimmt dramatische Formen an. Der Bundesligaabsteiger unterlag am 32. Spieltag Abstiegskandidat FC Ingolstadt 0:3 (0:1) und verpasste damit die Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz. Den belegt vorerst weiterhin der SC Paderborn trotz einer 0:2-Niederlage im Ostwestfalen-Derby bei Arminia Bielefeld.

Der SCP hat zwei Spieltage vor Schluss einen Punkt Vorsprung auf den HSV, der seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet. Am Sonntag könnte Union Berlin durch einen Sieg beim SV Darmstadt 98 nicht nur Platz zwei erobern, sondern den Vorsprung auf Bundesliga-Absteiger Hamburg auf drei Zähler ausbauen.

Dario Lezcano (8.), Thomas Pledl (68.) und Marcel Gaus (72.) trafen für die Bayern, die sich auf Relegationsplatz 16 verbesserten. Ingolstadt blieb auch im fünften Spiel unter seinem neuen Trainer Thomas Oral ungeschlagen. Der HSV ist Tabellen-Sechzehnter der Rückrundentabelle der 2. Liga.

Vor 50.768 Zuschauern im Volksparkstadion wurde der HSV bereits in der achten Minute kalt erwischt. Nach einem Stellungsfehler von Leo Lacroix entwischte Paraguays Nationalspieler Lezcano der Hamburger Abwehr und erzielte seinen achten Saisontreffer. Nur vier Minuten später hätte Ingolstadt den Vorsprung ausbauen können, aber HSV-Torwart Julian Pollersbeck klärte in höchster Not gegen Thomas Pledl.



Auch in der Folgezeit bekam der HSV nicht viel auf die Reihe, auch wenn das Team gegen Ende der ersten Hälfte etwas mehr Druck aufbaute. Angesichts der insgesamt leblosen Vorstellung wurde der Favorit mit einem Pfeifkonzert in die Kabine begleitet.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Hamburger stark verbessert und erspielten sich mehrere gute Möglichkeiten. Orel Mangala (48.) und Khaled Narey (60.) konnten ihre Gelegenheiten aber nicht nutzen. Auch der in der 63. Minute eingewechselte Torjäger Pierre-Michel Lasogga konnte dem Spiel keine Wende mehr geben. Im Gegenteil: Pledl und Krauße machten das Debakel für den HSV perfekt, bei dem nach der sechsten Heimpleite in dieser Saison die Kritik an Coach Wolf weiter zunehmen dürfte.

(sid)

Hannes Wolf
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