Unbehaun zu Bundesliga-Angeboten: „Aufsteigen und um den Rest wird sich gekümmert“

von philipp.meierjohann14:00 Uhr | 11.04.2021
Die zweite Mannschaft von Bundesligist Borussia Dortmund hat Top-Chancen auf eine Rückkehr in die dritte Bundesliga. Nach 35 Spielen rangiert der BVB auf Platz eins, mit neun Punkten Vorsprung auf Verfolger RW Essen, die wiederum ein Spiel weniger absolvierten. Ein großer Leistungsträger des Tabellenführers ist Torhüter Luca Unbehaun. Das hat sich mittlerweile auch bis zur ersten Liga herumgesprochen.


Mit Unbehaun ungeschlagen

Gerade einmal 0,7 Gegentore pro Spiel kassierte die Dortmunder Reserve in dieser Regionalliga West-Saison. Nur RWE stellt eine bessere Defensive als die Schwarz-Gelben. Der 20-jährige Unbehaun stand in 19 Liga-Spielen zwischen den Torposten seiner Mannschaft. Siebenmal hielt er die Null für die Borussia fest. Mit ihm im Kasten verlor der Klub nicht ein einziges Spiel der Saison.

Zudem war Unbehaun in der laufenden Bundesliga-Spielzeit fünfmal als Ersatz-Torwart bei den Profis auf der Ersatzbank dabei. Der Aufstieg mit der Reserve ist nun zum Greifen nah. Unbehaun glaubt fest daran, dass sein Team den großen Vorsprung nicht mehr verspielt. Die Gründe für die Konstanz des BVB sind für ihn offensichtlich. „Wir sind eine sehr, sehr reife U23. Jeder sieht uns eigentlich schon als Männermannschaft, weil wir das so gut machen. Das ist der Zusammenhalt in der ganzen Truppe, der diese Konstanz Woche für Woche möglich macht“, erklärte der Torhüter nach dem 4:1-Auswärtssieg gegen Borussia Mönchengladbachs Reserve gegenüber „Reviersport“.

In der nächsten Saison spielt man dann wohl wieder in der dritten Bundesliga. Von 2012 bis 2015 spielte man zuletzt in der dritten Profi-Liga. In den Folgejahren landete die Reserve des BVB immer zwischen den Plätzen zwei und sieben. Ob es für Unbehaun bei „nur“ der Drittklassigkeit bleibt, ist aber fraglich. Denn im Sommer könnten sich mehrere Optionen für den U20-Nationalspieler auftun.



Nächster Schritt woanders oder doch in Dortmund?

Wie „BILD“ bereits berichtete sind Union Berlin und die TSG 1899 Hoffenheim an ihm interessiert. In Berlin könnte er perspektivisch den 34-jährigen Andreas Luthe beerben. In Hoffenheim dürfte Oliver Baumann mit seinen 30 Jahren noch keine Ablösung benötigen. Allerdings könnte dieser auch noch einmal eine Herausforderung im Ausland wagen. Bisher lief Baumann lediglich für den SC Freiburg und die TSG auf. Auch bei Dortmund selbst scheint Unbehaun nicht chancenlos. Im Sommer wird sich aller Voraussicht nach das Gesicht auf der Torwart-Postion verändern. Sowohl Roman Bürki, als auch Marwin Hitz überzeugten zu selten. Ob Unbehaun aber bereits im Sommer für den ambitionierten Bundesligisten eine reelle Option bietet, darf angezweifelt werden. Perspektivisch, als Nummer zwei, wäre er sicherlich ein Gewinn.

Mit den akuten Gerüchten um ihn beschäftigt sich der gebürtige Bochumer vorerst überhaupt nicht. Nach Erreichen der sportlichen Ziele scheint aber auch ein Abgang absolut denkbar zu sein: „Ich will jetzt erst mal mit der U23 aufsteigen und um den Rest wird sich gekümmert“.





Chris­toph Franke hat mich damals über­zeugt. Er sagte: ​„Dresden muss man mal gesehen haben“, dann bin ich dahin. Am Ende sind wir vom 18. Platz auf den Achten gerutscht und haben gefeiert, als wenn wir Deut­scher Meister geworden wären.

— Ansgar Brinkmann