Das große Zittern für Tuchel: PSG ohne «MCN» gegen Real

von Marcel Breuer | dpa15:41 Uhr | 17.09.2019
Muss zum Königsklassen-Auftakt auf ein prominentes Trio verzichten: PSG-Coach Thomas Tuchel. Foto: Robert Michael
Trainer Thomas Tuchel hatte sich bestimmt einen einfacheren Champions-League-Auftakt gewünscht.

Der 46 Jahre alte Coach muss beim Spiel gegen Real Madrid am Mittwochabend auf das prominente Stürmertrio verzichten, das beim französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain schlicht «MCN» genannt wird - Kylian Mbappé, Edinson Cavani und Neymar.

Er sei «sehr traurig», dass er nicht spielen könne, teilte Mbappé via Twitter mit. Er und Cavani sind verletzt, wie französische Medien berichteten. Der Brasilianer Neymar ist hingegen gesperrt, da er sich beim Achtelfinalspiel in der zurückliegenden Champions-League-Saison gegen Manchester United auf der Tribüne abwertend über die Schiedsrichter geäußert hatte. Die gute Nachricht für PSG: Der Internationale Sportgerichtshof CAS reduzierte Neymars Sperre von drei Partien auf zwei Spiele.

Das verlorene Spiel gegen Manchester United im vergangenen März wird von Fans in der französischen Hauptstadt immer noch als Schmach empfunden; viele hoffen, dass es dem Club nach dem wochenlangen Gezerre um den Verbleib Neymars in Paris nun gelingen wird, in der Königsklasse endlich den ersehnten Titel zu holen.

Real Madrid will im Prinzenpark mit Toni Kroos dagegen die «Operation Wiedergutmachung» starten. Der Champions-League-Rekord-Triumphator (13 Titel) und Seriensieger der Jahre 2016 bis 2018 muss nach einer Spielzeit ohne wichtigen Titel und einem durchwachsenen Saisonstart endlich guten Fußball zeigen. «Wir wissen, dass wir besser werden müssen, und das werden wird auch tun», versprach Trainer Zinedine Zidane nach der nur mit Mühe bestandenen Generalprobe, dem 3:2-Zittersieg daheim gegen UD Levante. In Paris fange die neue Saison «richtig an», betonte er.



Gegen Paris bereitet der französische Coach nach Medienberichten eine «offensive Revolution» vor. Er wolle im Angriff erstmals Gareth Bale, Karim Benzema und Neueinkauf Eden Hazard zusammen einsetzen, hieß es. Der Belgier, auf dem die meisten Hoffnungen der Königlichen ruhen, konnte nach längerer Verletzungspause am Wochenende das erste Pflichtspiel im Real-Trikot bestreiten. Von Anfang an soll demnach auch der aus München zurückgekehrte James Rodríguez spielen.

Zidane muss wohl sein Team offensiv spielen lassen, fallen doch im Mittelfeld und in der Abwehr gleich mehrere Leistungsträger aus. Die Liste ist lang: Wegen Verletzung fehlen Isco, Marco Asensio, Luka Modric, Marcelo und Fede Valverde. Kapitän Sergio Ramos und Nacho sind gesperrt.

Hinten wird aufgrund der Abwesenheit von Ramos der Franzose Raphael Varane in der Heimat das Zepter übernehmen müssen. Der 26-Jährige weiß, dass man ein «perfektes Spiel» braucht, um zu gewinnen. «Es wird ein Spiel auf hohem Niveau sein, und ich hoffe, dass wir die ersten Punkte einfahren können».

Die jüngere Statistik spricht jedenfalls für Real, das in der Primera División nach vier Spieltagen nur auf Platz drei - zwei Zähler hinter Tabellenführer FC Sevilla - liegt. Nachdem PSG in den 1990er Jahren zum Angstgegner der Madrider avanciert war, konnten sich die Spanier im 21. Jahrhundert gegen die Pariser problemlos durchsetzen. In der Champions League schaltete man die Franzosen im Viertelfinale der Saison 2017/2018 mit einem 3:1-Heimsieg und einem 2:1-Auswärtserfolg aus. In der Gruppenphase gab es 2015/2016 ein 1:0 in Madrid und eine Nullnummer in Paris.

(dpa)

Ich habe meinen Jungs immer gesagt: Meine Herren, passen Sie gut auf Ihr Geld auf. Sonst müssen Sie eines Tages noch Trainer von Bayern München werden.

— Otto Rehhagel