"Falsch positive" Coronatests: "Damit muss man leben"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid11:11 Uhr | 27.10.2020
"Falsch positive" Coronatests sind nicht auszuschließen
Sogenannte "falsch positive" Befunde bei Coronatests wie im Fall von Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry sind nach Ansicht von Experten auch künftig nicht auszuschließen. "Sie können im Einzelfall immer vorkommen, das liegt rein statistisch einfach im Bereich des Möglichen. Damit muss man leben", sagte Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Leiter der Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin an der deutschen Sporthochschule in Köln, im Gespräch mit dem SID.


Gnabry war in der vergangenen Woche zunächst positiv getestet und in häusliche Isolation geschickt worden. Dadurch verpasste er die Spiele von Bayern München gegen Atletico Madrid (4:0) und Eintracht Frankfurt (5:0). Nachtests ergaben, dass der erste Befund fehlerhaft gewesen war. Gnabry konnte seine Isolation beenden und am Montag mit dem deutschen Rekordmeister zum Spiel der Champions League bei Lokomotive Moskau fliegen.

Zusätzlich hatten am vergangenen Wochenende vermeintliche positive Tests unter anderem bei den Zweitligisten Würzburger Kickers und 1. FC Heidenheim sowie beim Drittligisten Türkgücü München für Irritationen gesorgt.

7

Serge Gnabry
AngriffDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
28
Größe
1,76
Gewicht
77
Fuß
R
Saison 2020/2021

Bundesliga

Spiele
27
Tore
10
Vorlagen
4
Karten
4--


Nachfolgende Tests ergaben stets negative Ergebnisse. Vor allem der Fall Heidenheim mit fünf falsch positiven Befunden aus einer Testreihe sei "sehr schwierig nachzuvollziehen", sagte Bloch: "In diesem Fall könnte eine Kontamination oder ein Fehler eines Gerätes vorliegen."

Für "in der Tat extrem gefährlich" hält der Mediziner unterdessen falsch negative Tests, also Befunde, die keine Infektion anzeigen, obwohl sie das müssten. Diese Fälle hätten allerdings "weniger mit der methodischen Analyse zu tun, sondern eher mit der Qualität des Abstrichs im Nase-Rachen-Raum. Da dort nicht alle Stellen von den Viren betroffen sein können, besteht die Gefahr, dass sich daraus ein falsch negativer Befund ergibt", betonte Bloch.





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