Kein Wiedersehen mit Pep: Der FC Bayern trifft im Halbfinale der Champions League nicht auf den englischen Spitzenclub Manchester City und Ex-Trainer Guardiola - sondern auf den mutigen Außenseiter Olympique Lyon.
Man City verlor das letzte Viertelfinale des Finalturniers in Lissabon überraschend mit 1:3 (0:1) gegen den französischen Verein, vor dem die Bayern gewarnt sein sollten. Im Achtelfinale hatte OL Juventus Turin und Superstar Cristiano Ronaldo aus dem Wettbewerb geworfen.
Maxwel Cornet (24.) und der eingewechselte
Moussa Dembélé mit einem Doppelpack (79. und 87.) brachten die Franzosen auf Kurs Richtung Halbfinale am kommenden Mittwoch gegen die Bayern, die am Freitag den FC Barcelona mit 8:2 gedemütigt hatten. Man City um Nationalspieler
Ilkay Gündogan erhöhte in der zweiten Halbzeit massiv den Druck, der zwischenzeitliche Ausgleich des früheren Bundesligaprofis
Kevin De Bruyne (69.) war aber zu wenig.
Guardiolas Mannschaft begann in veränderter Grundordnung wie gewohnt mit viel Ballbesitz, gefährlicher in der Anfangsphase war dennoch Lyon. Der Außenseiter spielte mutiger, direkter, schneller. Der bei einer Ecke aufgerückte Abwehrspieler
Marçal prüfte City-Torwart
Ederson mit einem Distanzschuss (9.). Dem Führungstor ging ein langer, hoher Pass aus der eigenen Hälfte voraus.
Karl Toko Ekambi behauptete den Ball gegen City-Verteidiger Eric
García, Cornet kam zum Schuss und schloss überlegt mit links ab.
Der Sieg im Achtelfinale gegen Turin habe seinem Team enorm viel Selbstvertrauen gegeben, hatte Lyon-Trainer
Rudi Garcia im Vorfeld gesagt: «Natürlich weckt das auch bei uns den Hunger, mehr zu erreichen.» Und City bekam das zu spüren.
9Moussa Dembélé
•Angriff•Frankreich
Zum Profil
Person
Alter
27
Größe
1,83
Gewicht
74
Fuß
R
Saison 2019/2020
Ligue 1
Spiele
27
Tore
16
Vorlagen
2
Die hochkarätige Manchester-Offensive um De Bruyne und Englands Nationalspieler
Raheem Sterling kam in der ersten halben Stunde zu wenig nennenswerten Aktionen. Die Bayern hatten zu diesem Zeitpunkt am Freitag schon mit 4:1 geführt. Guardiola rief angestrengt immer wieder Anweisungen ins fast menschenleere Estádio José Alvalade. Kurz vor der Pause prüfte
Rodri Lyon-Torwart
Anthony Lopes (43.).
«Hier gibt es immer Druck», hatte Guardiola vor der Partie gesagt - der Titel in der Champions League hat für die Clubeigentümer aus Abu Dhabi schließlich höchste Priorität. «Das ist jedes Jahr dieselbe Frage.» Das Achtelfinale gegen das große Real Madrid hatten die Citizens mit zwei Siegen souverän gemeistert.
Gegen Lyon variierte Guardiola gut zehn Minuten nach der Pause die Formation.
Riyad Mahrez kam für
Fernandinho (56.), De Bruyne, der Lopes zunächst mit einem Freistoß prüfte (60.), rückte zunehmend auf die Position des Spielmachers. Lyon kämpfte weiter aufopferungsvoll, kam aber zunächst kaum noch zu Entlastungsangriffen.
Die Citizens kreierten weiterhin nur wenige Gelegenheiten, die eine für De Bruyne reichte zum Ausgleich. Dembélé traf dann für Lyon überraschend und aus abseitsverdächtiger Position, das Tor hielt aber der Überprüfung durch den Videoassistenten stand. Sterling vergab wenige Minuten vor dem Ende eine 100-prozentige Chance auf das 2:2 (86.), ehe erneut Dembélé mit seinem zweiten Treffer alles klar machte.
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(dpa)