Schon wieder Atlético: Bayers Deja-vu ist Carros Heimspiel

von Marcel Breuer | dpa07:57 Uhr | 22.10.2019
Leverkusens Trainer Peter Bosz (M.) bereitet seine Mannschaft in Madrid auf das Spiel vor. Foto: Marius Becker/dpa
Gegen Real Madrid spielte Bayer Leverkusen nun schon seit 15 Jahren nicht mehr. Gegen Reals Stadtrivalen Atlético gibt es aber ein echtes Déja-vu.

Denn schon zum siebten Mal in den vergangenen neun Jahren treffen die beiden Mannschaften am Abend (18.55 Uhr/DAZN) in Madrid aufeinander. In zwei Wochen in Leverkusen folgt dann Begegnung Nummer acht.

BILANZ: Bayer sah meist ganz gut aus gegen Atlético, doch am Ende jubelten «Los Colchoneros», die Matratzenmacher, wie Atlético in Spanien wegen einer vielverkauften rot-weiß-gestreiften Matratze genannt wird. In der Europa League 2011 reichten die zwei 1:1-Unentschieden noch Bayer zum Weiterkommen, während Atlético in der Gruppenphase ausschied. Dafür setzten sich die Madrilenen sowohl 2015 als auch 2017 im Achtelfinale der Champions League durch.

HEIMSPIEL: Bayer Leverkusens Club-Chef Fernando Carro ist in Barcelona geboren und hat viele Jahre in Madrid gearbeitet. Das erste Spiel als Bayer-Geschäftsführer in seiner Heimat sei für ihn «natürlich etwas ganz Besonderes», sagte der 55-Jährige, der seit Sommer 2018 bei Bayer ist.



JUNGSTARS: Es hätte ein interessantes Duell werden können: Der vielerorts als Wunderkind gepriesene João Félix (19), im Sommer für 126 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu Atlético gewechselt, gegen Kai Havertz (20), der im Sommer wahrscheinlich ebenfalls für eine dreistellige Millionensumme von Leverkusen zu einem europäischen Top-Club wechseln wird. Das Duell fällt allerdings aus, weil Félix sich beim 1:1 am Wochenende gegen den FC Valencia eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen hat und fehlen wird.

AUSGANGSLAGE: Bayer hat die ersten beiden Spiele verloren, Madrid holte vier Punkte. Deshalb ist es ein Riesen-Unterschied, ob Leverkusen punktet oder nicht. Sollte Atlético gewinnen, würde an den letzten drei Spieltagen ein Heimsieg gegen Außenseiter Lok Moskau reichen, um sicher vor Bayer zu bleiben. Im Falle eines Unentschiedens könnte der Bundesligist mit einem Heimsieg gegen Atlético am 6. November bis auf einen Punkt heranrücken. Und hätte dann beim Auswärtsspiel in Moskau und dem Heimspiel gegen ein dann möglicherweise schon qualifiziertes und mit B-Elf antretendes Juventus Turin noch Vieles in der eigenen Hand.

(dpa)

Im Tennis würde man sagen: Unforced Errors.

— Uli Maslo über die Leistung seiner Mannschaft.