Der Hamburger SV hat sich in einem spannenden XXL-Duell gegen den 1. FC Nürnberg ins Achtelfinale des DFB-Pokals gezittert.
Im von zwei minutenlangen Verletzungspausen überschatteten Cup-Fight voller Emotionen setzte sich die Mannschaft von Trainer
Tim Walter erst im Elfmeterschießen mit 4:2 beim ebenbürtigen Zweitligarivalen durch. Die
Nürnberger Lino Tempelmann und
Asger Sörensen vergaben vor 19.267 Zuschauern ihre Strafstöße.
Nach 120 packenden Minuten hatte es 1:1 (0:1) gestanden.
Jonas David hatte den offensiv zwingenderen HSV in der 45. Minute in Führung geschossen,
Taylan Duman (59.) bescherte dem FCN den Ausgleich.
Eine bittere Rückkehr erlebte der langjährige «Club»-Linksverteidiger
Tim Leibold. Der 27-Jährige wurde bei jeder Aktion ausgepfiffen und verletzte sich nach einem Zweikampf an der Seitenlinie mit
Tom Krauß auch noch am rechten Knie. Leibold musste lange behandelt werden und wurde in der 22. Minute mit vor sein Gesicht geschlagenen Händen auf einer Trage in den Stadioninnenraum gebracht.
Die Traditionsvereine gaben von Beginn an Gas.
Johannes Geis (28.) hatte mit einem Schuss aus rund 18 Metern die erste dicke Nürnberger Chance. Danach drängte der Hamburger SV. Der für Stammkeeper
Christian Mathenia aufgebotene
Carl Klaus entschärfte gekonnt gegen
Thomas Doyle (35.) und gegen
Ludovit Reis (44.). Beim Kopfballtor von Verteidiger David war der starke FCN-Keeper machtlos.
Die zweite Hälfte begann mit dem nächsten beängstigenden Moment. Krauß und Leibolds Ersatz
Miro Muheim krachten zusammen (46.). Referee Bastian Dankert winkte sofort die Sanitäter herbei, um den zunächst offensichtlich regungslosen Nürnberger behandeln zu lassen. Krauß wurde abtransportiert.
Mit einer herrlichen Direktabnahme markierte Krauß-Ersatz Duman den Ausgleich. HSV-Keeper Daniel Heuer
Fernandes rettete reaktionsschnell gleich zweimal gegen Lino Tempelmann (89., 98.). Die Entscheidung brachte schließlich der Elfmeter-Thriller.
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(dpa)