Keine Beweise für Rassismus gegen Rüdiger - Ermittlungen eingestellt

von Jean-Pascal Ostermeier | sid19:40 Uhr | 06.01.2020
Ermittlungen im Fall Rüdiger sind eingestellt worden
Die Rassismus-Ermittlungen im Fall um den dunkelhäutigen deutschen Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger sind eingestellt worden. "Die Polizei hat uns heute mitgeteilt, dass sie nach Überprüfung und Untersuchung den Fall geschlossen hat, da sie keine Beweise für Rassismus finden konnte", teilte der englische Erstligist Tottenham Hotspur am Montagabend mit.


Der Klub habe "in Zusammenarbeit mit Lippenlesern umfangreiche Sichtungen von TV-Bildern und Filmmaterial durchgeführt. Alle Materialien und Berichte wurden auch von der Polizei überprüft, die ihre eigenen Ermittlungen durchgeführt hat", erklärten die Spurs weiter. Rüdiger hatte sich am 22. Dezember während des 2:0-Erfolgs seines FC Chelsea im Londoner Stadtduell bei Tottenham von Spurs-Fans rassistisch verunglimpft gefühlt.

Er werde sich nicht verstecken, schrieb der Innenverteidiger nach dem Vorfall bei Twitter und forderte, die Verantwortlichen zu identifizieren. "In einem solch großen und modernen Stadion gibt es sehr viele TV- und Überwachungskameras", erklärte der 26-Jährige. Und falls diese Aufnahmen nicht weiterhelfen würden, "dann muss es Zeugen gegeben haben, die den Vorfall gesehen und gehört haben".

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Antonio Rüdiger
AbwehrDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
31
Größe
1,90
Gewicht
85
Fuß
R
Saison 2019/2020

Premier League

Spiele
20
Tore
2
Vorlagen
-
Karten
3--


Rüdiger hatte sich Mitte der zweiten Halbzeit bei seinem Kapitän Cesar Azpilicueta über rassistische Gesänge der Spurs-Anhänger beklagt. Der Spanier benachrichtigte daraufhin Schiedsrichter Anthony Taylor, der über den Stadionsprecher eine Warnung an die Tottenham-Fans aussprechen ließ.

Tottenham kündigte daraufhin eine Untersuchung der Vorfälle und harte Sanktionen für die Täter an. Der Champions-League-Achtelfinalgegner des Bundesliga-Herbstmeisters RB Leipzig teilte damals weiter mit, man sei "in der Lage, jeden einzelnen Fan damit zu überprüfen". Zudem rief der Klub seine Anhänger auf, Informationen zur Identifizierung der Täter zu übermitteln.

(sid)

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