Es ist gerade mal etwas
mehr als zehn Monate her, dass Mesut Özil (33) mit großem Pomp als Neuzugang
bei Fenerbahce Istanbul vorgestellt wurde.
Donnerstag, 09.12.2021
Am 28. Januar 2021 präsentierte der türkische Traditionsklub
den Weltmeister von 2014, der beim FC Arsenal schon lange außen vor war. Zuletzt
hatte Özil am 7. März 2020, in der Premier League gegen West Ham United (1:0),
für die „Gunners“ gespielt. Danach war Özil entweder nicht im Kader der
Londoner oder gar nicht mehr für den Wettbewerb gemeldet.
Die Spielervorstellung des Weltmeisters erinnerte damals in
Istanbul an die Präsentation von Weltstar Samuel Eto'o (39) bei Anschi
Machatschkala in der Kaukasus-Republik Dagestan. Pompös und irgendwie surreal.
Özil konnte in
Istanbul nicht an die Klasse früherer Jahre anknüpfen
„Dieser Transfer wird uns sicher zu ganz neuen Rekorden
führen“, war Fenerbahce-Präsident Ali Koc sicher. Darauf wartet man am Bosporus
noch. Das Kicker-Sportmagazin sah
Mesut Özil bei „Fener“ schon Mitte Oktober 2021 „unter Beobachtung“ und sprach
im Zusammenhang mit seiner Bilanz seit seinem Wechsel von einer „überschaubaren
Ausbeute“.
Mesut Özil
Fenerbahce•Mittelfeld•Deutschland
Zum Profil
Süper Lig
Filip Kostic
Frankfurt•Mittelfeld•Serbien
Zum Profil
Bundesliga
Dem kann man zustimmen. Insgesamt 27 Pflichtspiele hat der
Weltmeister von 2014 seit Anfang 2021 für Fenerbahce absolviert – und dabei
fünf Tore erzielt sowie zwei Assists geliefert. Allerdings warfen
Leistenprobleme Özil immer wieder zurück. In der türkischen Süper Lig musste er
zwei Mal passen.
Fenerbahces Vorrunden-„Abstieg“
konnte Özil nicht abwenden
In der Europa League stand er in drei Spielen nicht zur
Verfügung. Das „Aus“ für Fenerbahce im europäischen „Unterhaus“ konnte der gebürtige
Gelsenkirchener trotz seines Tores im ersten Spiel bei Eintracht Frankfurt zum
0:1 (Endstand: 1:1) nicht verhindern. Der Klub aus Istanbul wird als Tabellendritter in die neue Conference League ,,absteigen." Es blieb Mesut Özils einziger Treffer im
Wettbewerb. Zum Spiel gegen die „Adler“ stand Özil zwar im Kader, wurde aber
von türkischen Medien wie Sporx nicht
in der Startelf erwartet.
Ganz anders Filip Kostic (29), vor dem die türkischen Medien im Vorfeld der Partie gegen die Frankfurter Eintracht großen Respekt zeigten. Der Serbe hat großen Anteil am Turnaround der Eintracht. „Kostic ist in großartiger Form“, titelte das Boulevardblatt Fanatik am Donnerstag, „ein Albtraum bei Standards, er hat drei Tore und sechs Assists in elf Bundesligaspielen geliefert.“ Dazu kommen zwei Vorlagen in vier Europa-League-Spielen.
Wenn wir jedes Mal trainiert hätten, wenn Herr Zebec gerade mal voll war, dann wären wir im letzten Jahr so gut wie nie zur Arbeit gekommen.
— Manfred Kaltz, HSV, über den alkoholkranken Trainer Branko Zebec.