Infantino wehrt sich erneut gegen Vorwürfe

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:43 Uhr | 07.11.2018
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die gegen ihn im Zuge der Football-Leaks-Enthüllungen erhobenen Vorwürfe erneut entschieden zurückgewiesen. Er habe "nichts Illegales und auch nichts, was gegen die Statuten verstößt, getan", sagte der Schweizer am Mittwoch im Gespräch mit mehreren Nachrichtenagenturen. Teile der Kritik und der Berichterstattung der vergangenen Tage seien "irreführend und unfair".


Das Magazin Der Spiegel hatte am vergangenen Freitag umfassend über Infantino berichtet und aus den Football-Leaks-Dokumenten zitiert. Zwei der Hauptvorwürfe: Der 48-Jährige soll heimlich daran mitgewirkt haben, dass der FIFA-Ethikkodex aufgeweicht wurde. Zudem soll Infantino noch in seiner Funktion als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (UEFA) im Jahr 2014 den Großklubs Manchester City und Paris St. Germain zu sehr milden Strafen für ihre Verstöße gegen die Regeln des Financial Fair Play (FFP) verholfen haben.

"In den Regularien ist klar beschrieben, dass Vergleichsvereinbarungen Teil des gesamten Prozesses sind", sagte Infantino bezogen auf den FFP-Fall: "Und wer ist für die Verhandlungen und Diskussionen zuständig? Die UEFA-Administration."



Der Schweizer betonte, dass er seit Beginn seiner Amtszeit im Februar 2016 mit Störfeuern umgehen muss. "Wir wussten von Anfang an, dass es nicht einfach wird in diesem Umfeld", sagte Infantino: "Die Tatsache, dass jetzt der Sohn italienischer Einwanderer FIFA-Präsident ist, mag manchen nicht gefallen. Dazu setzt er eine Frau aus Afrika, eine Muslimin, als Generalsekretärin ein."

Mit Blick auf seine angestrebte Wiederwahl am 5. Juni 2019 sei er zuversichtlich. "Ich sehe die Unterstützung, die ich habe und darüber hinaus bin ich sehr, sehr, sehr zufrieden mit dem, was wir im Team hier erreicht haben", sagte Infantino. Ob er einen Gegenkandidaten bekommt, wisse er nicht. "Jeder ist frei. Vielleicht. Vielleicht auch nicht", sagte Infantino: "Ich möchte wiedergewählt werden, weil die Menschen glauben, dass ich einen guten Job mache. Nicht, weil ich irgendwelche Absprachen getroffen habe."

(sid)

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