Die deutschen Fußball-Frauen bleiben mit Trainer Horst Hrubesch auf Erfolgskurs. Die ersatzgeschwächte DFB-Auswahl kam in Hamilton gegen Gastgeber Kanada zu einem verdienten 3:2 (1:0)-Sieg.
Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Tim Hortons Field brachte
Svenja Huth die DFB-Elf bereits nach 46 Sekunden in Führung, ehe
Christine Sinclair (59.) und
Jessie Fleming (69.) die Partie zunächst drehten. Doch Sara Däbritz (70.) und die eingewechselte Turid Knaak (84.) bescherten dem Olympiasieger den dritten Sieg im dritten Spiel mit dem 67 Jahre alten Fußball-Lehrer.
Die deutsche Auswahl konnte sehr zufrieden sein mit dem letzten Test vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel am 1. September auf Island, wenn es um den Gruppensieg geht. Die DFB-Elf trat in Kanada mit Trauerflor an, weil die ehemalige Nationalspielerin und zweimalige Europameisterin Jutta Nardenbach am Freitag im Alter von 49 Jahren überraschend gestorben war.
Gleich zwei deutsche Torhüterinnen feierte ihr Länderspieldebüt gegen die in Bestbesetzung angetreten «Ahornblätter». In den ersten 45 Minuten vertrat Lisa Schmitz von Turbine Potsdam Stammkeeperin
Almuth Schult bestens. Nach dem Wechsel durfte auch die erst 21-jährige Carina Schlüter vom SC Sand erstmals das DFB-Tor hüten.
Auch ohne die zuletzt stark belastete Spielführerin
Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) sowie einige Stammkräfte vom Double-Sieger VfL Wolfsburg wie
Alexandra Popp und
Lena Goeßling erwischte der Rekordeuropameister einen Blitzstart. Nach einem Konter markierte Turbines Mittelfeldspielerin Huth schon nach 46 Sekunden die Führung, die dem Team Sicherheit gab.
Gleichwohl hätte der Weltranglisten-Vierte vor der Pause fast den Ausgleich erzielt: Einen Kopfball der für Frankfurt spielenden
Sophie Schmidt wehrte Huth (12.) auf der Linie ab. Und Sara Doorsoun hatte Glück, als sie bei einem Abwehrversuch Kanadas Topstürmerin
Christine Sinclair (27.) anschoss, der Ball aber am Tor vorbei trudelte. Doch auch die deutsche Mannschaft hatte noch gute Chancen durch
Lena Petermann (24.) und die agile Huth (28.) auf der rechten Seite.
Nach dem Wechsel verflachte die Partie zunächst, ehe die Kanadierinnen das Tempo wieder anzogen. Nach einem Durcheinander im deutschen Straftraum nutzte Sinclair die Abstimmungsprobleme zu ihrem 174. Tor in ihrem 268. Länderspiel. Hrubesch wechselte fleißig durch, so dass die DFB-Elf etwas an Stabilität und Spielfluss verlor. Nach der Führung durch Fleming schlug Deutschland durch ein tollen Däbritz-Weitschuss und das erste Länderspieltor der Essenerin Knaak postwendend zurück und konnte den 15. Sieg im 16. Duell mit Kanada feiern.
(dpa)