Italien gespannt auf Coach Pirlo - «Kann Auserwählter sein»

von Marcel Breuer | dpa10:26 Uhr | 09.08.2020
Andrea Pirlo folgt auf Maurizio Sarri als Cheftrainer bei Juventus Turin. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Archivbild
Nach der Trainer-Überraschung bei Juventus Turin ist Fußball-Italien gespannt auf Andrea Pirlo als Chefcoach. Der frühere Ausnahmespieler übernimmt den Rekordmeister als Novize komplett ohne Erfahrung an der Seitenlinie.

Der 41-Jährige unterschrieb am 8. August als Nachfolger von Maurizio Sarri einen Vertrag für zwei Jahre bis 2022. «Pirlo hat außergewöhnliche, intellektuelle Fähigkeiten», sagte dessen Weltmeister-Teamkollege von 2006, Alessandro Del Piero, bei Sky. «Andrea kennt das Umfeld, die Spieler und den Verein. Das ist natürlich eine große Überraschung, aber ihm wird Großes gelingen.»

Turins Fußball-Chef Fabio Paratici hat große Hoffnungen. «Der Junge war einer von uns, hat bei uns gespielt und ist immer mit uns in Kontakt geblieben. Wir denken auch daran, dass er ein Auserwählter sein kann, so wie er es als Fußballer war», sagte er.

Pirlo hatte seine lange Karriere, während der er Weltmeister, Champions-League-Sieger und mehrmaliger italienischer Meister war, zum Jahresende 2017 bei New York City in der MLS beendet. Erst Ende Juli nahm in Juventus als U23-Trainer unter Vertrag - gut eine Woche später folgte die Beförderung zum Chefcoach der Profis um Superstar Cristiano Ronaldo. «Muss ich dich jetzt also Mister nennen!?!?!», flachste Torwart Gianluigi Buffon bei Instagram. Die beiden hatten jahrelang zusammen im Verein und in der Nationalmannschaft gespielt.



Der frühere Nationalspieler Alessandro Costacurta, der zusammen mit Pirlo zweimal die Champions League mit dem AC Mailand gewonnen hatte, wünscht dem ehemaligen Mittelfeld-Regisseur einen Draht zur neuen Spielergeneration. «Diese Wahl ist ein Wagnis, daran besteht kein Zweifel, sowohl für Andrea als auch für Juve. Aber es ist eine schöne Wette. Ich hatte es nicht erwartet, vielleicht er selbst auch nicht.»

© dpa-infocom, dpa:200809-99-97382/2

(dpa)

Jetzt müssen wir dem Vorsprung schon wieder hinterher laufen.

— Halbzeitanalyse von Klaus Allofs beim 0:1-Rückstand seiner Mannschaft