Initiative "Im Osten geht die Sonne unter" fordert von DFL und DFB Aussetzung der Abstiegsregel

von Jean-Pascal Ostermeier | sid15:45 Uhr | 24.06.2020
Dynamo Dresden absolvierte in nur 3 Wochen 8 Liga-Spiele
Eine von zahlreichen erfolgreichen Ex-Fußballern und -Funktionären wie Jürgen Sparwasser, Hans-Jürgen "Dixie" Dörner und Ansgar Brinkmann unterstützte Initiative fordert die Aussetzung der Abstiegsregel von der Bundesliga bis in die Regionalligen. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief der Initiative "Im Osten geht die Sonne unter" hervor, der an die Deutsche Fußball Liga (DFL) und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gerichtet ist.


Die Initiative wünscht sich eine "Abänderung der bisherigen Abstiegsregel (...), dass es bis zur 4. Liga in der laufenden Saison keine Absteiger geben wird". Die ausgespielten Aufsteiger dürften jedoch "selbstverständlich aufsteigen". Dies führe "zwar zu einer Vergrößerung" der Ligen, könne aber "in der nächsten bzw. übernächsten Saison wieder rückgängig gemacht werden".

"Wir sind uns bewusst, dass damit einige nicht unerhebliche Änderungen vorgenommen werden müssten. Dieser Aufwand steht jedoch in keinem Verhältnis zu dem positiven Signal, welches davon ausgeht und den regionalökonomischen Effekten für die ohnehin strukturschwachen Regionen des Ostens", heißt es in dem Schreiben. Man fordere von DFB und DFL "Fairness, Chancengleichheit und Gerechtigkeit".

Ansgar Brinkmann
MittelfeldDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
54
Größe
1,86
Gewicht
75
Daten

2. Bundesliga

Spiele
316
Tore
34
Vorlagen
-
Karten
4314


Die Verfasser werfen der DFL und dem DFB vor, "offenbar gedankenlos dazu bereit zu sein, die Ost-Vereine wie Jena, Magdeburg oder Dynamo Dresden über die Klinge springen zu lassen." Zweitligist Dresden musste aufgrund einiger positiver Coronatests zunächst in Quarantäne und dann ein besonders hartes Programm mit Spielen im Dreitagesrhythmus absolvieren, der Abstieg in die 3. Liga ist nur noch äußerst theoretisch zu vermeiden.

Die Initiative stellt dazu die Frage, ob man in einem solchen Fall von "Fairness oder Chancengleichheit" sprechen könne. "Jeder Sportmediziner und jeder Trainer wird bestätigen, dass Leistungssport unter diesen Bedingungen nicht möglich ist", heißt es weiter.

(sid)



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— Bruno Labbadia