Woronin erschüttert: "Es ist eine Katastrophe"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid18:28 Uhr | 01.03.2022
Woronin ist erschüttert von den Geschehnissen
Der Krieg in seiner Heimat Ukraine erschüttert auch den früheren Bundesliga-Profi Andrej Woronin (42) zutiefst. "Meine Familie ist bei mir, meine Frau, meine Kinder, mein Vater. Was das anbelangt, geht es mir gut", sagte der langjährige Nationalspieler der Süddeutschen Zeitung: "Alles andere, was in meiner Heimat passiert, ist eine Katastrophe. Eine große Katastrophe. Sie bedrückt mich sehr."


Woronin war Assistenztrainer von Sandro Schwarz bei Dynamo Moskau und hat Russland umgehend nach dem Angriff auf die Ukraine in Richtung Deutschland verlassen. "Die Bilder, die ich sehe, sind schrecklich. Nicht zu ertragen", sagte er. "Ich habe gerade in Kiew noch viele Freunde, auch frühere Kameraden aus der Nationalmannschaft."

Er habe viele Freunde auch in Russland, "auch sehr enge Freunde", sagte Woronin, der in Deutschland unter anderem bei Borussia Mönchengladbach, dem FSV Mainz 05, dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen spielte. "Aber ich wusste: Ich kann hier nicht bleiben. Ich kann nicht in einem Land leben, das gegen mein Land Krieg führt."

30

Andriy Voronin
AngriffUkraine
Zum Profil

Person
Alter
44
Größe
1,79
Gewicht
75
Fuß
R
Daten

Bundesliga

Spiele
155
Tore
48
Vorlagen
19
Karten
20-1


Die Entscheidung, Russland aus den Klub-Wettbewerben und von der WM auszuschließen, findet Woronin richtig. "Es tut mir leid für die Jungs, für die Sportler, für die, die nichts für diesen Krieg können." Doch: "Für Wladimir Putin habe ich nur Verachtung übrig. Er ist ein Verbrecher."

Woronin schloss nicht aus, in seiner Heimat zur Waffe zu greifen. "Ich habe gesagt, dass ich kämpfen würde, wenn ich da wäre. Auch, um meine Familie zu schützen", berichtete er. "Das ist für mich keine Frage. Ich bin jetzt hier in Deutschland. Wir müssen jetzt sehen, wie alles weitergeht."

(sid)

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