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Nach Roma-Aus in der Champions League: Italiens Presse schießt sich auf Cakir ein

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:50 Uhr | 07.03.2019
"Schande", "Diebstahl", "Albtraum": Das enttäuschende Achtelfinal-Aus des Vorjahres-Halbfinalisten AS Rom in der Champions League hat in Italien für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. In Zentrum der Kritik stand nach dem 1:3 nach Verlängerung beim FC Porto vor allem Schiedsrichter Cüneyt Cakir.

Der Türke hatte in der Verlängerung bei zwei möglichen Elfmeter-Entscheidungen den Videobeweis zur Hilfe gezogen. Während Porto einen Strafstoß zugesprochen bekam, verwehrte Cakir der Roma in der Nachspielzeit nach Ansicht der Videobilder einen Elfmeter.

Die Italiener fühlten sich betrogen. "Schande! Schiedsrichter und Videobeweis versenken AS Rom. Ein ungerechteres Ende dieser CL-Saison hätte es für AS Rom nicht geben können", schrieb Corriere dello Sport. Tuttosport kommentierte: "Verheerender Schiedsrichter Cakir. In Sachen Elfmeter begeht er einen Fehler nach dem anderen." Die römische Tageszeitung Il Messaggero schrieb von einem "Diebstahl auf Kosten der Römer" und einem "Albtraum-Match".

Mit der Kritik standen die Medien nicht allein da. Klub-Boss James Pallotta schimpfte, sein Team sei "bestohlen" worden. "Ich habe es satt, ich bin über die Ungerechtigkeit sprachlos", sagte er. Auch der Präsident des italienischen Olympischem Komitees CONI, Giovanni Malago, kritisierte den Referee. "Der gestrige Fehler war sehr schlimm. Er hat AS Rom und den italienischen Fußball schwer benachteiligt", sagte Malago.



Weitere sportliche Folgen könnte das Aus in der Königsklasse für Trainer Eusebio Di Francesco haben. Der 49-Jährige steht in der Kritik, zeitnah ist ein Gespräch mit Pallotta geplant. Laut Gazzetta dello Sport ist ein Trainerwechsel nicht mehr ausgeschlossen. Die Roma droht auch in der Serie A die Ziele zu verpassen, als Fünfter muss der Klub um die erneute Qualifikation für die Champions League bangen.

Die Fans reagierten wütend auf die sportliche Schieflage. Am Flughafen Porto wurde Sportdirektor Monchi von einigen wütenden Tifosi beschimpft. Die Anhänger forderten lautstark seinen Rücktritt.

(sid)

Die Spieler kommen morgens um neun, trinken Kaffee, halten ein Schwätzchen, danach eine kleine Mannschaftsbesprechung, 90 Minuten Training, eine Stunde Nachbereitung. Und nachmittags gehen sie dann mit der Mutti auf die Kö nach Düsseldorf. Die können einkaufen, während andere noch an der Maschine stehen. Als Fußball-Profi hat man eine herrliche Zeit.

— Hans Meyer