Groth: "Keiner kann sagen, wie ich auf die Kandidatenliste komme"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid12:05 Uhr | 15.05.2019
Für Ute Groth gestaltet sich die Bewerbung um die Präsidentschaft im Deutschen Fußball-Bund (DFB) schwieriger als gedacht. "Keiner kann mir sagen, wie ich auf die Kandidatenliste komme", beschrieb die Düsseldorferin am Mittwoch auf SID-Anfrage ihr derzeit dringlichstes Problem: "Ich beschäftige mich mit der Frage schon länger. Ich habe auch noch einmal mit einem Justiziar vom DFB gesprochen, der aber auch nur meinte, ich solle in die Satzung schauen."


Die "Verfassung" des Verbandes lässt eine Kandidatur nur nach Vorschlag durch Organe (Präsidium, Vorstand, Bundestag, Ausschüsse) oder ordentliche Mitglieder des DFB (Regional- und Landesverbände, Deutsche Fußball Liga sowie Ehrenmitglieder und-präsidenten) zu. Die Frist für Bewerbungen um die Nachfolge des zurückgetretenen DFB-Bosses Reinhard Grindel läuft acht Wochen vor der geplanten Wahl beim DFB-Bundestag am 27. September in Frankfurt ab. Weitere Details für eine Kandidatur sind in dem DFB-Statut nicht geregelt.

"Scheinbar ist nirgendwo beschrieben, wie ich mich auf die Liste setzen kann", sagte Groth weiter. Klärung erhofft sich die Vorsitzende von DJK TuSA 06 Düsseldorf durch einen geplanten Kontakt zum zuständigen Fußballverband Niederrhein. "Möglicherweise muss ich mich ja auf einem Verbandstag vorstellen, aber das weiß bisher keiner so genau."

Groth erwägt nunmehr die Einschaltung eines Juristen. "Es muss doch zu klären sein, ob man von unten auf die Liste kommen kann, ohne dass irgendjemand das abnicken muss."



Formalien im Satzungsdschungel waren Groth bereits durch die Aufforderung zur ergänzenden Abgabe eines Lebenslaufes kurz nach Einreichung ihrer schriftlichen Bewerbung aufgestoßen. "Das halte ich überhaupt nicht für notwendig", sagte die "Quereinsteigerin" erst zu Wochenbeginn in einem SID-Interview: "Im Verein kann sich schließlich auch ohne einen Lebenslauf jeder um ein Amt bewerben, der geschäftsfähig ist, und am Ende ist der DFB auch nichts anderes als ein Verein."

Der DFB hat für die Erstellung eines Anforderungsprofils für die künftige Person in seinem Spitzenamt ein Personalberatungsunternehmen eingeschaltet. Noch vor Ablauf der Bewerbungsfrist wollen der Verband und die DFL auf der DFB-Präsidiumssitzung am 26. Juli einen gemeinsamen Kandidaten nominieren.

(sid)

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