Auch ein brutales Foul kann zu Ruhm beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid verhelfen.
Nach dem Triumph der Königlichen im Finale des spanischen Supercups über Stadtrivale Atlético (0:0, 4:1 im Elfmeterschießen) wurde Rot-Sünder
Federico Valverde von Medien, Fans und Teamkollegen auch und vor allem wegen einer spielentscheidenden Notbremse gefeiert. Die Madrider Fachzeitung «Marca» erhob das «Vögelchen» (Pajarito), wie der Mannschaftskollege von
Toni Kroos gerufen wird, gleich zum «Helden». Sein Tritt gehe «in die Geschichte ein.»
Mit einer Grätsche von hinten und einem sehr harten Tritt in die Beine von Álvaro
Morata hatte der 21-Jährige am Sonntag im King Abdullah-Stadion im saudischen Dschidda in der 115. Minute der Verlängerung den allein auf das Tor von
Thibaut Courtois zulaufenden Atlético-Stürmer zu Fall gebracht - und damit eine «hundertprozentige» Chance vereitelt. Morata wälzte sich lange schmerzverzerrt auf dem Boden, es gab ein langes Handgemenge.
15Federico Valverde
•Mittelfeld•Uruguay
Zum Profil
Person
Alter
25
Größe
1,82
Gewicht
78
Fuß
R
Saison 2019/2020
Primera División
Spiele
33
Tore
2
Vorlagen
5
Nicht nur «Marca» bejubelte Valverde. Das Konkurrenz-Blatt «AS» schrieb: «Madrid hat auf Valverde angestoßen. Noch nie wurde eine Rote Karte bei Real so sehr gefeiert.» Trotz (oder auch wegen?) der Notbremse wurde Valverde zum MVP, zum besten Spieler des Finales gewählt.
Nach Medienberichten wurde Valverde in der Real-Umkleidekabine von Kapitän
Sergio Ramos & Co. minutenlang lautstark gefeiert. Der Mann, der 2016 von Peñarol Montevideo zu den «Königlichen» wechselte, erhielt aber auch Zuspruch von Fans in den sozialen Netzwerken: «Lang Lebe Valverde!» und «Uruguayer, Uruguayer!». Trainer
Zinedine Zidane äußerte sich indes zurückhaltender: «Er hat gut agiert. Er musste so handeln, und er hat sich danach bei Morata entschudigt.»
(dpa)