Geschosshagel im 275. Wiener Stadtderby

Ziel der Leuchtraketenattacken: Joey Didulica
Erst mit 30-minütiger Verspätung konnte das Wiener Stadtderby zwischen der Austria und Rapid (0:2) angepfiffen werden. Vor dem Spielstart hagelte es aus dem Rapid-"Fan"-Block Leuchtraketen. Dank der Niederlage des Tabellenführers übernahm Salzburg die Tabellenspitze, das Sturm Graz mit 3:0 bezwang. Der SV Pasching verlor überraschend zu Hause gegen Wacker Tirol und Mattersburg fuhr drei wichtige Zähler gegen Schlusslicht Admira Wacker Mödling ein.

Leuchtraketen wurden vor dem Anpfiff des 275. Wiener Stadtderbys aus dem Rapid-Block auf Austria Keeper Didulica abgefeuert. Nachdem diese unsportlichen und unentschuldbaren Szenen nach knapp 30-minütiger Unterbrechung ein Ende nahmen, pfiff der Unparteiische Konrad Plautz die brisante Partie zwischen Austria Wien und Stadtkonkurrent Rapid Wien an. Leider übertrug sich die Unruhe auf den Rängen auch auf die Spieler. Bis zur 15. Minute zückte Plautz dreimal Gelb, und einmal Gelb-Rot gegen Austria Mittelfeldmann Markus Kiesenebner. Nach dem Platzverweis beruhigten sich die Gemüter etwas, so dass der Ball endlich rollen konnte. Die Gäste nutzten ihre Überzahl geschickt und gingen durch Axel Lawaree in der 29. Minute in Führung. In der zweiten Halbzeit machte Austria weiter auf und kassierte prompt den zweiten Gegentreffer durch Marek Kincl. Rapid brachte den Vorsprung sicher über die Zeit und gewann damit seit 19 Jahren zum ersten Mal wieder im Horr-Stadion.

Von der Austria-Niederlage profitierte RB Salzburg, das gegen Sturm Graz neben dem sechsten Dreier in Serie auch die Tabellenführung feiern konnte. Noch vor sieben Spieltagen war das Jara-Team Vorletzter. Ex-Bayer Alexander Zickler erzielte den ersten Doppelpack für seinen neuen Arbeitgeber (18., 39.). Den endgültigen K.o. setzte Patrick Jerzek eine Minute nach Wiederanpfiff.

Eine etwas überraschende 2:3-Niederlage kassierte der SV Pasching gegen Wacker Tirol. Die Gastgeber stellten über weite Strecken das bessere Team, ließen jedoch direkten Zug zum Tor vermissen und so erzielte Jerzy Brzeczek auf der anderen Seite das 1:0 (36.). Der Ex-Bundesligaprofi Radoslaw Gilewicz (VfB Stuttgart) konnte in der 52. Minute ausgleichen. Tirol war aber nur kurz geschockt und ging durch einen Doppelschlag von Aganun (60.) und Marcel Schreter (66.) erneut in Front. Lediglich Hannes Aigner traf noch einmal in Schwarze, jedoch ins eigene Gehäuse (69.). So blieb es bis zum Schluss beim nicht unverdienten 3:2 für Tirol.

Der SV Mattersburg bezwang Admira Wacker Mödling dank zahlenmäßiger Überlegenheit mit 3:1. Michael Mörz brachte die Hausherren früh in Front (14.). In der 60. Minute musste Mehdi Pashazadeh, der erst zwei Minuten zuvor zum ersten Mal verwarnt wurde, den Platz verlassen und dennoch erzielte Nenad Bjelica den Ausgleich (76.). Die Freude hielt aber nicht lange an, denn im direkten Gegenzug stellte Thomas Wagner die Führung wieder her. Zwei Minuten vor dem Ende machte Wagner mit seinem zweiten Treffer alles klar.

Bundesliga
- 15. Spieltag

Samstag, 22.10.2005
0:116'
1:148'
1:251'
2:285'
Arnold Schwarzenegger Stadion (Graz) · Zuschauer: 4900 · Schiedsrichter: Wolfgang Falb
1:014'
1:176'
2:177'
3:188'
Pappelstadion (Mattersburg) · Zuschauer: 10300 · Schiedsrichter: Thomas Einwaller
0:129'
0:269'
Franz Horr Stadion (Wien) · Zuschauer: 11800 · Schiedsrichter: Konrad Plautz ( Navis )
0:136'
1:366'
Aigner (ET)
2:369'
Waldstadion (Pasching) · Zuschauer: 4800 · Schiedsrichter: Wolfgang Sowa
Sonntag, 23.10.2005
1:018'
2:039'
3:046'
Wals-Siezenheim (Salzburg) · Zuschauer: 17000 · Schiedsrichter: Tasos Sidiropoulos ( Rhodos )

Wer jetzt noch träumt, ist ein Träumer!

— Friedhelm Funkel