Titel in der Nachspielzeit an Zürich

Sein Tor in der Nachspielzeit sicherte den Titel für den FC Zürich: Iulian Filipescu
Seit der sechsten Runde thronte Basel an der Tabellenspitze. Seit 59 Meisterschaftsspielen war Basel im Sankt Jakob Stadion ungeschlagen. Ein Unentschieden hätte gereicht, aber Verteidiger Filipescu holte in der allerletzten Minute der Schweizer Meisterschaft den Titel nach 25 Jahren wieder nach Zürich.

Spannender hätte die Ausgangslage nicht sein können vor der letzten Runde der Schweizer Meisterschaft. Dem FC Basel hätte ein Unentschieden gereicht, um den dritten Titel in Serie zu holen. Der FC Zürich brauchte einen Sieg, um sich den ersten Titel seit einem Viertel Jahrhundert zu sichern. Dass die Zürcher dazu im Stande waren, hatten sie zuletzt im Cup an selber Stelle bewiesen.
Die Basler, welche seit dem UEFA-Cup-Aus gegen Boro und der Niederlage im Wankdorf gegen die Young Boys einen müden Eindruck machten, vermochten ihre gewohnte Startoffensive nicht richtig zu lancieren. Dabei hatten sie das Glück auf ihrer Seite. Zürichs Trainer Lucien Favre musste gleich in der ersten halben Stunde zwei seiner wichtigsten Offensivkräfte, Cesar und Raphael, verletzungsbedingt auswechseln. Kurz nach seiner Einwechslung lancierte Alphonse Keita, so dass der neue Torschützenkönig Nationaltorhüter Zuberbühler locker bezwingen konnte. Die Führung hielt bis zur 72. Spielminute, als Petric einen Freistoss aus 25 Metern zum mittlerweile verdienten Ausgleich versenkte und die Basler wieder ihren Titelträumen überließ. Danach rannte Zürich mit letzter Kraft gegen die klug gestellte Basler Abwehr an. Eine einzige Unachtsamkeit in der dritten Minute der Nachspielzeit nutzte Stahel zu einer Hereingabe für Filipescu, der sich völlig frei sieben Meter vor dem Tor nicht zweimal bitten ließ.
Zürichs Präsident Hotz konnte mit 74 Jahren den Pokal zum ersten Mal in die Höhe stemmen. Die frisch gewählte Basler Präsidentin Gigi Oeri und ihr Erfolgstrainer Gross mussten vor ausverkauftem Haus (32.700 Zuschauer) der insgesamt frecheren Mannschaft den Vortritt lassen. Zürich feierte Freinacht, während in Basel nach dem Spiel unschöne Ausschreitungen die Rheinkniestädter als schlechte Verlierer aussehen ließen.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 36. Spieltag

Samstag, 13.05.2006
0:130'
1:172'
Sankt-Jacob-Park (Basel) · Zuschauer: 32700 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
Sonntag, 14.05.2006
1:08'
2:040'
Stadion Espenmoos (St. Gallen) · Zuschauer: 11000 · Schiedsrichter: Nicole Petignat
1:023'
2:083'
3:087'
Lachenstadion (Thun) · Zuschauer: 6600 · Schiedsrichter: Reto Rutz
1:013'
Municipal (Yverdon-les-Bains) · Zuschauer: 5500 · Schiedsrichter: Claudio Circhetta

Ich habe dem Linienrichter meine Brille angeboten. Aber auch das das hat er gesehen.

— Peter Stöger