Der Meister distanzierte Basel

War zweimal mit dem Kopf zur Stelle: Hakan Yakin
Der FC Basel musste sich nach der Niederlage in Zürich langsam aber sicher von seinen Meisterträumen verabschieden. Aarau gelang eine Überraschung, Sion siegte unter neuer Führung und Sforza hatte seinen ersten Ausbruch in Luzern.

Bis zur 60. Minute passierte nicht viel im Berner Wankdorf, wo die Young Boys den FC Schaffhausen empfingen. Dann aber folgten sich die Tore im Minutentakt. Yakin verwertete mit dem Kopf eine Hereingabe Raimondis. Tarone konnte ausgleichen, ehe João Paulo ebenfalls mit dem Kopf die Führung wieder herstellte. Yakin verwandelte wieder mit dem Kopf eine schöne Varela-Flanke Der Ex-Young Boy Neri konnte kurz vor Schluss verkürzen, selbstverständlich auch mit dem Kopf. Gästetrainer Seeberger trauerte dem verpassten Punkt nach und pries seinen Goalie Herzog als Lösung des chronischen Torhüterproblems in der Nationalmannschaft an.

Wenig anzupreisen hatte FC Luzern-Trainer Sforza, welcher sich erstmals vor den Medien zu einem emotionalen Ausbruch hinreißen ließ. Er sprach von Alibifußballern, welche er nicht mehr länger bereit sei zu tolerieren. Das Geschehen auf dem Platz gab ihm Recht. Allerdings spielten auch die Gäste aus Sankt Gallen nicht besser. Das einzige Tor durch Alex war eher glückhaft. Der Luzerner Anhang tobte und lieferte sich nach dem Spiel Krawalle, weil Sankt Gallens Torhüter Razzetti für ein Foul außerhalb des Strafraums nur gelb statt rot sah.

13.000 Zuschauer feierten im Tourbillon den ersten Sieg des FC Sion unter seinem neuen Trainer Gabet Chapuisat in dessen ersten Spiel. Chapuisat, der Vater des Ex-Dortmunders Stephane, dirigierte bis anhin noch nie einen Club aus der obersten Spielklasse. Aber er verstand sich gut mit Sion-Präsident Constantin, was im Wallis das einzige war, das zählte. Gegen den FC Thun reichte eine mittelmäßige Leistung, um klar, aber verdient zu gewinnen. Kuljic profitierte von einem Aussetzer Gallis, Carlitos schloss eine Einzelaktion kühl ab und Reset kürte den Sieg noch in der Schlussminute.

Die Grasshoppers taten sich beim FC Aarau schwer. Die Gastgeber kamen zu zwei Schüssen an die Torumrandung und auch sonst zu einigen Chancen. Balakovs Elf hingegen schien noch an der UEFA-Cup-Niederlage zu nagen. Kurz vor Schluss mussten zuerst Schwegler, dann auch Salatic wegen Gelb-Roten Karten vom Platz. Weil Salatics Foul im Strafraum passierte, gab es Elfmeter, den Menezes im Nachschuss verwertete. Aarau gewann unter Interimscoach Zahner überraschend, aber verdient.

Basel schaffte im Spiel beim Meister Zürich den Anschluss an die Spitze nicht. Eudis ließ Chipperfield aussteigen. Kurz darauf erhöhte Dzemaili im Stil eines abgeklärten Routiniers. Sterjovski schaffte den Anschluss auf Zuspiel Chipperfields, was Margairaz postwendend mit dem 3:1 beantwortete. Caicedo schaffte noch einmal den Anschluss mit einem Distanzschuss, mehr lag aber nicht drin. Schiri Rutz ließ in seinem letzten Spiel je eine elferverdächtige Szene auf beiden Seiten ungeahndet.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 16. Spieltag

Samstag, 25.11.2006
1:067'
1:172'
3:183'
3:284'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 9200 · Schiedsrichter: Claudio Circhetta
Stadion Allmend (Luzern) · Zuschauer: 7700 · Schiedsrichter: Daniel Wermelinger
Sonntag, 26.11.2006
1:089'
Brügglifeld (Aarau) · Zuschauer: 5200 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
1:038'
2:066'
3:090'
Tourbillon (Sion) · Zuschauer: 13000 · Schiedsrichter: Jérôme Laperrière
1:044'
2:045'
3:171'
Stadion Letzigrund (Zürich) · Zuschauer: 18100 · Schiedsrichter: Reto Rutz

Mister Vogts, that is no football, we want explanation!

— Ein nigerianischer Journalist in einer Pressekonferenz zum neuen Verbandstrainer Berti Vogts.