Eine Runde für die Gäste hielt die Spannung aufrecht

Sein Treffer hielt Zürich auf Kurs: Almen Abdi
Die beiden Auswärtssiege von Basel und Zürich ließen die Ausgangslage für die letzte Runde unverändert. Das bedeutete wohl die Titelverteidigung für den FC Zürich. Sion verschaffte sich mit dem Sieg über Sankt Gallen eine ausgezeichnete Basis für die erneute UEFA-Cup-Teilnahme. Einen traurigen Abschied erlebte Balakov vor leeren Rängen. Die Spannung blieb auch am Tabellenende erhalten, wo Aarau die Rote Laterne an Schaffhausen abgeben konnte.

Vor 2.300 Zuschauern auf dem Hardturm wurde Krassimir Balakov verabschiedet. Balakov vollzog den Abschied ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen, obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte. Die enttäuschende Kulisse sah, wie in der 7. Minute Scarione Bühler einsetzte, dieser die Abwehr der Grasshoppers umtanzte und locker das 1:0 für Thun erzielte. Eine halbe Stunde später stieß Coltorti unglücklich mit seinem eigenen Verteidiger Langkamp zusammen. Dosek profitierte: 2:0. Ferreira machte nach 67 Minuten alles klar. Er konnte unbedrängt einschießen und seinem Team den Ligaerhalt sichern.

Im Kampf um den dritten Platz trafen mit Sankt Gallen und Sion zwei direkte Konkurrenten aufeinander. Weil die Platzherren ohne ihre Stamminnenverteidigung antreten mussten, hatte Sion leichtes Spiel. Gaspoz flankte auf Saborio, und dieser köpfte ohne Gegenwehr ein. Ebenfalls ohne Abwehr konnte Obradovic einen Carlitos-Freistoss verwerten. 23 Minuten später erhielt Sankt Gallen einen Freistoss. Obradovic wehrte mit der Hand, aber der Elfmeter von Alex Tachie-Mensah war zu schwach. Die nächste Handabwehr von Reset bleib von Schiedsrichter Grossen unbemerkt. Nach einer Stunde versetzte Carlitos Zellweger und Razzetti und öffnete den Wallisern das Tor zum Europacup meterweit.

Basel tat beim FC Luzern viel dafür, die Meisterträume aufrecht zu erhalten. Weniger der Vorgeschmack auf das Cup-Endspiel der beiden prägte die Szene, als das Fernduell mit Zürich, welches die zahlreich mitgereisten Basler in ein nervzehrendes Wellenbad tauchte und sie gar zu einigen „hopp YB“ Rufen hinreißen ließ. Nach vier Minuten besorgte Sterjovski bereits die Führung nach einer Ecke. Auch das 2:0 entstammte einer Standardsituation. Ergic versenkte einen Freistoss von Chipperfield. Nach der Pause holte sich Eduardo den Ball mit der Hand. Sein Tor zählte zu Recht nicht. Den Entscheid besorgte Rakitic nach Zuspiel von Sterjovski. Der FCB mochte sich aber nicht über den Sieg freuen. Zu niederschmetternd war die Nachricht vom Schlussresultat aus Bern.

Die Berner Young Boys und der FC Zürich lieferten sich einen packenden Kampf, bei welchem offensichtlich war, dass es beiden um viel ging. Zürich hätte auf dem Wankdorf Meister werden, oder auch die Meisterschaft verspielen können. Dasselbe galt für die Young Boys in Bezug auf die UEFA-Cup-Teilnahme. Aus dem Nichts gelang Santos das erste Tor nach einem Freistoss von Rochat. Nach der Pause traf zuerst der eingewechselte Marcos zum Ausgleich und kurz darauf der ebenfalls eingewechselte Alphonse zur erneuten Führung. Nach 70 Minuten musste Tihinen nach einem Zusammenprall mit Zayatte ins Krankenhaus gebracht werden. Fünf Minuten später versenkte Yakin einen Freistoss zum zweiten Ausgleich. Im packenden Schlussabschnitt gelang dem noch amtierenden Meister ein mit dem 2:1 fast identisches Tor. Raffael bediente Abdi rechts außen, und dieser erzielte wahrscheinlich das Tor zum Titel für seinen FCZ. Für YB, das sich von seinem langjährigen wichtigen Mittelfeldspieler Joël Magnin verabschiedete, gingen die europäischen Lichter damit wohl aus.

Im Kampf um den Abstieg trat der FC Aarau bei einem schwachen FC Schaffhausen an. Erst in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas attraktiver. Fernando foulte mit gestrecktem Bein Antic und sah die zweite Gelbe. Zu Zehnt konnten die Einheimischen nichts mehr ausrichten. Kurz nach dem Platzverweis flankte Sermeter nach einer Ecke auf Rogerio, der dankend annahm. Nach zehn Minuten traf wieder Rogerio den Pfosten, und diesmal verwertete Sermeter den Abpraller. Schaffhausen hatte auch das vierte Spiel der Saison gegen Aarau verloren und deshalb nicht zu Unrecht den direkten Abstiegsplatz von Aarau übernommen.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 35. Spieltag

Samstag, 19.05.2007
0:17'
0:367'
Hardturm (Zürich) · Zuschauer: 2300 · Schiedsrichter: Cyril Zimmermann
0:366'
Stadion Allmend (Luzern) · Zuschauer: 9600 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
0:214'
0:361'
Stadion Espenmoos (St. Gallen) · Zuschauer: 9000 · Schiedsrichter: Bruno Grossen
0:137'
1:260'
2:276'
2:389'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 22400 · Schiedsrichter: Daniel Wermelinger
Sonntag, 20.05.2007
0:160'
0:271'
Breite Stadion (Schaffhausen) · Zuschauer: 5000 · Schiedsrichter: Carlo Bertolini

Ich freue mich auf mehr Zuschauer, denn in Österreich kenne ich fast alle Zuschauer bereits persönlich.

— Peter Pacult