Sonne, volle Stadien und ein neuer Leader

Seine beiden Treffer sicherten Luzern drei Zähler: Mauro Lustrinelli
Die Young Boys setzten sich mit einer Ohrfeige für Basel an die Tabellenspitze. Luzern stürzte Sankt Gallen weiter ins Elend, der Meister siegte locker gegen Thun und Sion und Aarau holten sich in letzter Sekunde je einen Punkt.

Im ersten Westschweizer Derby seit dem Abstieg von Yverdon in der vorletzten Saison, standen sich wieder die damaligen Barrage-Gegner Sion und Neuchâtel Xamax gegenüber. Sion hatte Xamax verdrängt, den Cup gewonnen und die Meisterschaft auf Platz drei beendet. In der Zwischenzeit hatte Xamax ein neues Stadion und eine völlig ausgewechselte Mannschaft. Sion war stärker, bis Chedli nach einer Attacke an Rossi vom Platz musste. Der Ex-Sittener Chihab brachte kurz darauf di Gäste in Führung. Die 16´000 im ausverkauften Tourbillon mussten sich bis in die Nachspielzeit gedulden bis Nwaneri einen weiten Pass des eingewechselten Vanczak mit dem Kopf rückwärts über Zuberbühler heben konnte. Die Super League hatte mit Xamax nach Sankt Gallen einen neuen Remiskönig.

Die Krise des FC Sankt Gallen fand auch im Heimspiel gegen Luzern ihre Fortsetzung. Mauro Lustrinelli verwertete ein Zuspiel des 16-jährigen Wiss zum 1:0 nach einer halben Stunde. Auf der Gegenseite legte Torhüter Zibung Aguirre. Den Elfmeter verwandelte Gjasula locker zum Ausgleich. Zibung musste nach der Pause wegen Verzögerung vom Platz. Aber auch in Unterzahl nutzte Lustrinelli seine zweite Chance zum 2:1. Die Chance zum 3:1 konnte der Tessiner bei einem Elfer nach einem Foul von Koubsky aber nicht nutzen. In der Nachspielzeit musste nach einem Ellbogenschlag an Chiumiento auch noch Mendez vom Platz. Die 10.000 Zuschauer sahen im Espenmoos zwar das erste Sankt Galler Tor, aber bereits die vierte Niederlage.

In einem einseitigen Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Thun begann Alphonse mit einem Blitztor. Vorerst konnte Thun vor 10.800 Zuschauern im Hardturm durch Faye ausgleichen. Danach spielte wieder nur noch der Meister. Nach 20 Minuten spielte Raffael einen einfachen Doppelpass mit Cesar und schloss zum 2:1 ab. Nach etwas mehr als einer halben Stunde traf auch Chikhaoui. Der 20 Jährige, der bereits einmal Afrikas Spieler des Jahres war, zeigte eine sehenswerte Einzelleistung. Dabei blieb’s, dank Torhüter Bettoni und dank Abschlusspech der Zürcher Stürmer. Auf Thuner Seite gab es nur noch die Gelb-Rote Karte von Guldan in der 92. nachzutragen.

Ebenfalls mit einem Blitztor durch João Paulo starteten die Berner Young Boys im Spitzenkampf gegen den FC Basel vor 25.000 Zuschauern. Die Berner blieben spielbestimmend und konnten die Führung durch Raimondi erhöhen (17.). Nach dem Wechsel übertölpelte João Paulo Costanzo und erhöhte (57.). Nach der Gelb-Roten von Nakata gab es zweimal die gleiche Situation. Yakin passte auf den neu eingewechselten Frimpong, der die Tore vier und fünf besorgte. Chipperfield konnte kurz vor Schluss noch den Ehrentreffer machen.

Mit einem Schuss aus der zweiten Reihe brachte Renggli die Grasshoppers beim FC Aarau in Führung (23.). Nach einer halben Stunde machte auch Bobadilla sein erstes Tor in der Super League. Dos Santos flankte präzis auf den Kopf des Argentiniers. Sieben Minuten nach dem Wechsel wurde Sermeter von Smiljanic an der Strafraumgrenze gelegt. Schiedsrichter Bertolini entschied auf Elfmeter, welchen der Gefoulte selber sicher verwandelte. Bitter für die Zürcher aber verdient und wohl auch nach dem Geschmack der Mehrheit der 6.800 Zuschauer auf dem Brügglifeld, war der Ausgleich in letzter Minute durch Carlos Alberto nach Freistoss von Sermeter.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 4. Spieltag

Samstag, 04.08.2007
0:144'
1:190'
Tourbillon (Sion) · Zuschauer: 16000 · Schiedsrichter: Jérôme Laperrière
Stadion Espenmoos (St. Gallen) · Zuschauer: 10000 · Schiedsrichter: Guido Wildhaber
1:117'
2:123'
3:132'
Hardturm (Zürich) · Zuschauer: 10900 · Schiedsrichter: Sascha Kever
Sonntag, 05.08.2007
0:123'
1:263'
Brügglifeld (Aarau) · Zuschauer: 6800 · Schiedsrichter: Carlo Bertolini
2:017'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 25000 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )

Der Sinn des Fußballspiels ist es, mehr Tore als der Gegner zu erzielen und nicht weniger Tore als der Gegner zu kassieren.

— Hennes Weisweiler