Zum Einstand gab es eine Niederlage: Pierre Littbarski
Der Präsident von Sion macht sich selber zum Trainer und verliert gleich zum Einstand bei einem seiner vielen ehemaligen Angestellten. Auch Vaduz holt mit Littbarski einen neuen Coach, der ebenfalls mit einer Niederlage startete. Nur Luzerns neuer Trainer Fringer blieb mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel auf Erfolgskurs. Hassli holte für den FC Zürich die drei Punkte im Stadtderby, und die Young Boys siegten dank Standardsituationen auf der Maladière in Neuenburg.
1993 wurde der FC Aarau Schweizer Meister unter Trainer Rolf Fringer. Im Team standen damals Ryszard Komornicki, Jeff Saibene und Petar Alexandrov. Fringer als Trainer und Alexandrov als Assistent des FC Luzern trafen auf ihre alten Kollegen Komornicki und Saibene, welche als Trainer und Assistent die Gäste aus Aarau betreuen. Aarau musste mit den U 21 Leibchen von Luzern antreten, weil das Team die falschen eigenen dabei hatte. Das FCL-Emblem wurde mit Klebeband abgeklebt. Schon in der dritten Minute wurde Chiumiento von Rapisarda knapp an der Strafraumlinie gelegt. Schiedsrichter Grossen zeigte auf den Punkt und der Gefoulte verwandelte gleich selber. Luzern vergab darauf Chance um Chance, überstand aber auch eine Aarauer Druckphase, ehe Ferreira eine mustergültige Kombination mit dem 2:0 abschloss (79.). Den Schlusspunkt setzte Ravasi nach einem Abwehrfehler von Page (89.). Fringers zweiter Sieg im zweiten Spiel mit Luzern.
17 Rochaden auf der Trainerbank des FC Sion in den fünf Jahren Amtszeit des Walliser Alleinherrschers Christian Constatin sind eine Bilanz, welche keine weiteren Kommentare benötigt. Nach der Entlassung von Ulrich Stielike übernahm Präsident CC, wie ihn die Fußballschweiz nennt, gleich selber den Trainerposten. Wegen einer Verurteilung aufgrund einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter hat er aber eine viermonatige Platzsperre abzusitzen. Ebenfalls nicht hilfreich für CC ist, dass er gar kein Trainerdiplom besitzt. Zu Marco Schällibaums AC Bellinzona reiste Sion jedenfalls ohne Torhüter El Hadary an, und Monterrubio, der beste Walliser, blieb auf der Bank. Schällibaum war selber 46 Tage lang Sion-Trainer und wollte seinen Ex-Boss in die Schranken weisen. Sion startete aber besser und ging nach einer schönen Ballstaffette durch Vanczak in Führung (33.). Danach hatte das Heimteam aber Chancen zu Hauf. Schiedsrichter Zimmermann verweigerte den Tessinern einen Strafstoss nach Foul von Nwaneri an Lustrinelli, gab dem Sünder wenig später aber die Rote Karte, wegen einer Handabwehr auf der Torlinie. Lustrinelli besorgte den Ausgleich vom Punkt (68.). In den letzten Sekunden der Nachspielzeit wurde der Schütze gleich von zwei Sion-Verteidigern von den Beinen geholt und konnte mit dem darauf folgenden Elfmeter seinem Trainer die Genugtuung des Sieges über dessen ehemaligen Vorgesetzten schenken. Diese wurde auch durch die Gelb-Rote Karte für Rivera in der Nachspielzeit nicht geschmälert.
Auch beim FC Vaduz führte mit Pierre Littbarski ein neuer Mann Regie. Was der Weltmeister von 1990 mit Trainererfahrung aus Japan, Australien und dem Iran besser machen sollte als sein Vorgänger Hermann, der die Schweizer Liga in- und auswendig kannte, war niemandem so richtig klar. Gegen den FC Basel, der nach dem 1:1 in Barcelona mit viel Selbstvertrauen anreiste, gab es jedenfalls schon mal eine Niederlage. Derdiyok, der Torschütze vom Camp Nou, welcher erst in Hälfte Zwei mittun durfte, traf zweimal für den Meister (75./92.). Streller traf zuvor einmal die Latte. Aber auch Vaduz kam zu Chancen, welche vom schlechtesten Sturm der Liga aber alle vergeben wurden. Eine davon wäre ein Elfmeter in der zweiten Minute gewesen, welcher den Liechtensteinern aber durch Schiedsrichter Rogalla verwehrt wurde.
Im Duell der beiden Kunstrasenteams Xamax und Young Boys musste Regazzoni nach einer Tätlichkeit in der 29. Minute vom Platz. Zuvor hatte Bertolini aber bereits einen Freistoss gepfiffen, den Raimondi schön ins hohe Eck zirkelte. Drei Minuten später legte er mit einem Elfmetertreffer nach. Ein weiterer Elfmeter nach Foul am eingewechselten Doumbia verwandelte dieser gleich selber. Die Treffer von Coly (81.) und Brown (85.) nach Fehler von Torhüter Wölfli sorgten wieder für etwas Spannung, aber die Berner brachten den Sieg in Unterzahl über die Runden.
Im Zürcher Derby brachte Zarate die Grasshoppers vor 18.300 Zuschauern in Führung(48.). Nach gegenseitigen Tätlichkeiten zwischen dem Torschützen und Alphonse zeigte Schiedsrichter Kever Alphonse nur Gelb, Zarate aber Rot (68.). Der FC Zürich konnte die zahlenmässige Überlegenheit aber erst in der 80. Minute mit dem Ausgleich durch Abdi ausnutzen. Das schönste Tor der Runde, eine Direktabnahme aus der Drehung gelang aber dem Franzosen Hassli (88.). Der FCZ blieb damit dem FC Basel auf den Fersen.
Andreas Beck, Bern