Verrücktes Zürcher Derby

Nicht mehr im Amt: Ciriaco Sforza
Am gleichen Tag, an dem die Young Boys mit Petkovic den Nachfolger des entlassenen Trainers Andermatt vorstellte, gab es bereits die nächste Trainerentlassung zu vermelden. Luzern trennte sich von Ciriaco Sforza, in gegenseitigem Einvernehmen, wie es hieß. Im Stadtderby zwischen GC und FCZ kam der entthronte Meister zu Neunt noch zum Ausgleich. Aarau überrascht weiter, Bellinzona und Basel kamen zu ungefährdeten Siegen.

Der FC Sion zeigte gegen Aufsteiger Bellinzona das schwächere von seinen beiden Gesichtern. Die Mannschaft von Ulli Stielike enttäuschte vor 10.000 Fans im Torubillon und schenkte den Tessinern den ersten Sieg in der obersten Spielklasse seit 19 Jahren. In der 28. Minute überlief Lustrinelli den ägyptischen Torwart der Platzherren und schob zur Führung ein. Eine Viertelstunde vor Schluss machte Raso alles klar.

Der zweite Aufsteiger Vaduz hatte dem Meister aus Basel nichts entgegenzusetzen. Verteidiger Zanni machte nach 15 Minuten sein insgesamt zehntes Tor mit dem Kopf. Die beiden Neuen, der erst 18 jährige Mustafi mit einem Doppelpack und der Chilene Rubio besiegelten diese einseitige Partie.

Der FC Aarau hielt unter den Augen des Nationaltrainers dem Druck des FC Luzern Stand und kam nach einer Ecke zu einem Kopftor seines kleinen rumänischen Toptorjägers Ianu (29.). Der überraschende Leader mit dem kleinsten Budget der Liga hatte mit seiner riskanten Strategie, die Führung zu verwalten, Glück und verteidigte seine Spitzenposition. Allerdings müssen die Aarauer bis Ende Jahr auf Elmer verzichten, der sich in der 7. Minute einen doppelten Schienbeinbruch zuzog.

Im Zürcher Stadtderby ereignete sich wenig. Der FC Zürich traf in der zehnten Minute zweimal Aluminium, während vor- und nachher kaum Torchancen zu sehen waren. In der 36. musste aber Zürichs Torhüter Leoni gegen den Grasshopper Stürmer Callà die Notbremse ziehen und sah dafür von Busacca Rot. Sein Ersatz Guatelli, für den Hassli das Feld verlassen musste, machte seine Arbeit aber hervorragend. Nach der Pause zeigte die Überzahl Wirkung. Salatic traf mit dem Kopf zur GC-Führung (56.). Der FC Zürich kam aber durch den von Hitzfeld ins Nationalkader geholten Abdi zum Ausgleich (73.). In der 87. musste auch FCZ-Verteidiger Tihinen die Notbremse ziehen. Bobadilla verwertete den Elfer sicher. Zu Neunt kam der FC Zürich in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich: Rochat traf ebenfalls vom Punkt.

Die Berner Young Boys kamen gegen Neuchâtel Xamax noch unter Interimscoach Piserchia in einem kampfbetonten Spiel zum ersten Sieg. Die Führung der Gäste durch Brown (23.) konnte Bastians für die Berner wieder ausgleichen. Der Siegtreffer gelang Schneuwly nach Flanke von Varela in der zweiten Hälfte.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 5. Spieltag

Samstag, 09.08.2008
Brügglifeld (Aarau) · Zuschauer: 8900 · Schiedsrichter: Claudio Circhetta
0:278'
Tourbillon (Sion) · Zuschauer: 10000 · Schiedsrichter: Nikolaj Hänni
1:016'
2:056'
3:063'
Sankt-Jacob-Park (Basel) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Alain Bieri
Sonntag, 10.08.2008
1:056'
1:173'
2:290'
Stadion Letzigrund (Zürich) · Zuschauer: 15900 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
0:123'
1:141'
2:172'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 16600 · Schiedsrichter: Carlo Bertolini

Ich spiele weiterhin mit Risiko. Schließlich profitieren alle davon: Wir, das Publikum und auch der Gegner.

— Aad de Mos als Trainer von Werder Bremen