Saragossa Sieger im Sechs-Punkte-Spiel

Real Saragossa verlor zwei Spieler durch Platzverweis, gewann aber das wichtige Spiel gegen Huelva. Pokalsieger FC Valencias Abstand zur Abstiegsregion schmolz auf zwei Zähler zusammen, derweil Real Madrid routiniert auf die vorzeitige Sicherung des Meistertitels zusteuerte.

Für die Tabellennachbarn Real Saragossa und Recreativo Huelva war das direkte Aufeinandertreffen ein äußerst wichtiger Termin im Kampf um den Klassenerhalt. Die Bilanz der Platzverweise (2 x Gelb-Rot für Saragossa, 1 x für Huelva) bezeugte, dass der Ernst der Lage an den Nerven der Beteiligten nagte. Da in Spanien der direkte Vergleich den Vorzug vor dem Torverhältnis erhält, sicherte sich Saragossa mit dem 3:0-Sieg (Hinspiel 2:1 für Huelva) auf jeden Fall einen Vorteil, sollte es bei der Punktegleichheit bleiben. Der frühe Treffer Garcias’ (3.) und Oliveiras relativ zeitnaher Führungsausbau (21.) verliehen den Gastgebern die nötige Stabilität, während Huelva kaum nennenswerte Aktionen zustande brachte, die Gefahr für das gegnerische Tor verhießen. Oliveiras Kopfballtreffer zum 3:0-Endstand (78.) packte endgültig den Deckel drauf. Saragossa tauschte mit Huelva den Platz; vor den abgeschlagenen Teams aus Murcia (1:4 gegen Mallorca) und Levante (3:1 gegen Getafe).

Der FC Valencia geriet nach dem 1:5-Debakel bei Athletic Bilbao in ernsthafte Abstiegsnöte. Beim spanischen Pokalsieger stand nicht der angeschlagene Hildebrand, sondern die ursprüngliche Nummer drei, Juan Luis Mora, im Tor. Bis zur Pause musste der Debütant nur einmal hinter sich greifen, als Marchena das Leder unglücklich ins eigene Netz abgefälscht hatte (19.). Llorentes Doppelpack (49. und 66.) brachte dann eine Vorentscheidung im bis dahin offenen Spiel. Valencias Anschlusstreffer (75., Villa) blieb letztendlich nicht mehr als ein Ehrentreffer, denn Iraola und Aduriz trafen anschließend zu Bilbaos höchstem Saisonerfolg.

Im Hinspiel fielen wenigstens noch Tore (1:1), der zweite Vergleich der Lokalrivalen FC Barcelona und Espanyol Barcelona endete torlos. Überfluss allein in der Anzahl der Verwarnungen: 14 Mal zückte Schiri Perez Lasa den gelben Karton! In zähen ersten 45 Minuten führte die optische Überlegenheit der Gastgeber nur selten zu torreifen Situationen, erst mit der Einwechselung von Messi und Iniesta zum Wiederanpfiff entwickelte der Kick eine verheißungsvolle Steigerung. Barca, nun wesentlich druckvoller, kam zu mehreren guten Torgelegenheiten. Espanyols Schlussmann Kameni jedoch fing ab, was seine Abwehr durchließ und zeichnete sich mit zwei starken Paraden gegen Schüsse von Messi und Eto’o aus.

Real Madrids Kapitän Raúl spielte in der 13. Minute seine ganze Routine aus, als er ein Zuspiel Robinhos zur 1:0-Führung für die Gäste ins Netz schnippelte. Racing Santander, noch mit Hoffnung auf Platz vier (Champions-League Relegation), spornte der Rückstand an, vermehrt die Offensive zu suchen. Eine glänzende Fußabwehr von Real-Keeper Casillas gegen Tchités Schuss vereitelte bei Santanders bester Chance den möglichen Ausgleich, der aufgrund der Bemühungen der Hausherren nicht unverdient gewesen wäre. Real fand sich dann aber immer besser zurecht in der Rolle einer Kontermannschaft und gewann zunehmend mehr Kontrolle über das Geschehen. In der Nachspielzeit markierte Higuains Treffer den 2:0-Endstand.

André Schulin