Titelansprüche geklärt

Auf einen Punkt wollte Real Madrid den Rückstand zu Barca zusammenschrumpfen - statt dessen zerbröselten die Titelchancen des noch amtierenden Meisters im direkten Duell zu Asche. Wie ein Phönix aus der Asche durfte sich weiterhin Espanyol Barcelona fühlen, auch Numancia hatte Grund zur Freude.

Was Optimisten im Lager Real Madrids sich als Wendepunkt im Titelrennen ausgerechnet hatten, wurde im eigenen Stadion zu einer Demontage: Mit einer 6:2-Lehrstunde wies der ewige Rivale FC Barcelona die Königlichen im Bernabeu-Stadion brutal auf den Klassenunterschied zwischen den beiden Spitzenteams hin. „Dies ist eine schmerzhafte Niederlage für uns und unsere Fans …“, gestand Real-Kapitän Raúl ein. „Die Liga ist in ihren Händen. Uns bleibt nur, die Serie in bestmöglicher Manier zu Ende zu spielen.“ Henry und Messi ragten bei den dominierenden Gästen als zweifache Torschützen heraus.

Während Titelkampf und Vizemeisterschaft quasi entschieden wurden, blieb im Rennen um die anderen internationalen Startplätze noch einiges offen. Der FC Sevilla jedoch brachte sich durch den 2:0-Heimerfolg über den FC Villarreal in eine gute Ausgangslage und sicherte den dritten Platz mit vier Zählern Vorsprung gegenüber Valencia. Spielerische Vorteile konnte keiner der beiden Konkurrenten erarbeiten; Sevilla hatte jedoch die besseren Stürmer: Fabiano (58.) und Kanoute (85.) nutzten ihre Torchancen entschlossen aus.

Der FC Valencia scheiterte beim wieder erstarkten Team von Espanyol Barcelona, dessen vehementer Zwischenspurt die Elf von Trainer Mauricio Pochettino auf Platz 14 vorschnellen ließ. Zunächst jedoch hatte Espanyol genug damit zu tun, die Angriffe der Gäste abzuwehren. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war Valencia stärker - nur Kameni zu überwinden, gelang Villa & Co. nicht. Das von Espanyol in den letzten 25 Minuten heraus gespielte 3:0-Endresultat wurde dementsprechend dem Spielverlauf nicht wirklich gerecht, katapultierte die Katalanen aber nichtsdestotrotz über die Reichweite der Abstiegsränge hinaus.

Nach fünf sieglosen Partien lieferte Tabellenschlusslicht CD Numancia den Nachweis, dass man noch keineswegs als abgeschrieben gelten durfte. Gegen Mitaufsteiger FC Malaga - dessen Uefa-Cup-Chancen intakt blieben - gab es im Stadion Nuevo Los Pajaritos einen 2:0-Erfolg, den Mittelfeldspieler Moreno mit seinem Treffer nach Zuspiel von Aranda bereits in der Anfangsminute auf den Weg brachte. In der zweiten Hälfte wackelten die Gastgeber bedenklich, was aufgrund der Unterzahl (53., Gelb-Rot für Goiria) zu erklären war. Del Pinos Ausbau der Führung auf 2:0 (63.) erleichterte die Sache, da konnte auch noch der vergebene Strafstoß Arandas (80.) locker verkraftet werden. Numancias Rückstand auf den rettenden 17. Platz halbierte sich gegenüber der Vorwoche auf drei Zähler.

André Schulin