Nino peinigte Getafe

Kein Auswärtssieg, aber vier torlose Punkteteilungen - der Spektakel-Faktor der Primera Division köchelte auf niedriger Flamme. Halbwegs überraschend kam noch Teneriffas knapper Sieg gegen Getafe daher. Xerez verpasste die Chance, den letzten Platz zu verlassen.

Vier torlose Begegnungen hatte es in der Saison zuvor noch nicht gegeben. Das Lokalderby Espanyol gegen den FC Barcelona war eines davon. Die Gastgeber ließen den Tabellenführer in der ersten Hälfte nie so recht ins Spiel kommen und waren einem Führungstreffer näher. Barca präsentierte sich nach der Pause verbessert, musste jedoch ab der 63. Minute zu zehnt auskommen (Gelb-Rot für Alves). Mit der Punkteteilung waren beide Seiten passend bedient. Real Madrid kam Barcas Punktverlust entgegen, da man den drittplatzierten FC Valencia zuhause mit 2:0 bezwang und bis auf einen Zähler zu Barca aufschloss. Die üblichen Verdächtigen schossen den Erfolg für die Madrilenen heraus: Higuain (26., 25 Saisontore) und Ronaldo (80., 20 Treffer) schalteten in den entscheidenden Momenten schneller als ihre Gegenspieler und ließen Gästekeeper Sánchez keine Abwehrchance. Kurz vor dem 0:2 traf Silva nur den Querbalken; ein Ausgleich hätte den Spielverlauf nochmals zur Disposition gestellt. Unterm Strich war Reals Erfolg aufgrund der zahlreicheren Torchancen allerdings verdient.

CD Teneriffa kämpfte um den Klassenerhalt, derweil die Gäste vom FC Getafe ihrem Europa League-Ziel näher kommen wollten. Und Getafe begann druckvoll - die 1:0-Führung durch León war ein angemessener Lohn (11.). Die Festland-Kicker hatten jedoch keinen Nino in ihren Reihen. Der kleine, wendige Stürmer entwischte seinen Gegenspielern immer wieder und erzielte alle drei Treffer für Teneriffa. Da von den unteren zwölf Klubs - Teneriffa ausgenommen - nicht ein einziger gewinnen konnte (bis Rang elf abstiegsgefährdet), machten die Insulaner Boden gut und bekamen neben dem FC Malaga (0:0 gegen Valladolid) auch noch Real Saragossa (0:0 bei Athletic Bilbao) in Schlagdistanz. Schlusslicht Deportivo Xerez, an 26 Spieltagen am Boden der Primera Division, dürfte in zumindest einer Hinsicht als spanische Version von Hertha BSC durchgehen: Trotz starker Rückserie (man holte 19 der 27 Zähler) wurde die Elf von Nestor Gorosito die Rote Laterne nicht los. Gegen Racing Santander sprang daheim nur ein 2:2-Remis heraus. Mit einem Sieg hätte Xerez das gleiche Punktekonto wie Valladolid erreicht - und wäre aufgrund des direkten Vergleichs vorbeigezogen.

André Schulin