1. Bundesliga

Kohfeldt: «Tage, an denen Geschichte geschrieben wird»

06.07.2020

1. FC Heidenheim
2:2
SV Werder Bremen
Trotz der schwachen Leistung im Hinspiel geht Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt optimistisch in das Rückspiel der Relegation beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim.

«Natürlich spüre auch ich den Druck», sagte Kohfeldt vor der Partie am Montag (20.30 Uhr/DAZN und Amazon Prime). «Aber es ist trotzdem immer noch ein Privileg, bei solchen Spielen dabei zu sein. Das sind auch die Tage, an denen Geschichte geschrieben wird, und davon träumt man doch als Kind», sagte der Bremer Trainer.

Nach dem 0:0 im Hinspiel reicht dem Erstliga-16. in Heidenheim ein Remis, bei dem er mindestens ein Tor erzielt. Kohfeldt ist überzeugt davon, dass sein Team dem Druck standhält. «Wir werden nicht an den Nerven scheitern», sagte der 37-Jährige. Wichtig sei es, die richtige Mischung zu finden. «Es wird sehr, sehr wichtig, dass wir kühlen Kopf bewahren. Die Mischung aus kühlem Kopf und Emotionen wird neben dem Fußballerischen das entscheidende sein», sagte Kohfeldt.
Geschäftsführer Frank Baumann geht ebenfalls von der Rettung aus. «Wir sind bislang immer wieder aufgestanden. Es ist wichtig, dass man einmal mehr aufsteht, als man hinfällt», sagte Baumann. «Ich glaube nicht, dass wir im Hinspiel gefallen sind, aber wir sind ein bisschen gestolpert.»

Personell muss Werder den gesperrten Kapitän Niklas Moisander ersetzen. In Ömer Toprak, Sebastian Langkamp und Marco Friedl kommt dafür ein Trio infrage. Der im Hinspiel gesperrte Kevin Vogt dürfte ins defensive Mittelfeld zurückkehren und dort den am Donnerstag enttäuschenden Philipp Bargfrede ersetzen.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt hat sich seinen Matchplan für das Rückspiel im Wald ausgedacht. «Ich habe mich aufs Fahrrad gesetzt, dann bin ich durch den Wald gefahren. Danach war der Kopf frei, eine Idee war geboren», sagte der 46-Jährige. «So einfach kann man sich erholen und einen neuen Matchplan erstellen.»

Der Zweitligist sieht sich auch noch dem 0:0 im Hinspiel weiter in der Rolle des klaren Underdogs. «Natürlich waren wir krasser Außenseiter und sind es immer noch», sagte Schmidt. Trotzdem glaubt der 1. FC Heidenheim weiter an die Sensation: «Wir stehen vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte. Es ist nach wie vor die Lebenschance - und sie lebt», sagte Schmidt.

Dem Coach stehen alle Spieler zur Verfügung. Ob er die Bremer erneut mit seiner Aufstellung überraschen wird, ließ Schmidt offen. «Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht Angst vor irgendetwas habe. Ich versuche, immer die Entscheidung zu treffen, die richtig ist», sagte Schmidt.

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(dpa)