1. Bundesliga

Vor 13 Jahren: Halte mal mit Rosenthal – Feldspieler als Torhüter

Besondere Situationenerfordern besondere Maßnahmen. Auch und gerade in der Fußball-Bundesliga. Dassein Feldspieler zwischen die Pfosten musste, ist in der deutschen Eliteligakeine Seltenheit. Ein Kuriosum gab es am 7. Dezember 2008.

Jan Rosenthal von Hannover 96 wurde an diesem Tag zumvierten eingesprungenen Aushilfstorhüter, dem es gelang, einen Strafstoß zuentschärfen. Der bei 96 für den mit Rot vom Platz gestellten Keeper FlorianFromlowitz als Ersatztorhüter eingesetzte, zentrale Mittelfeldspieler, hielt inder 82. Minute des kleinen Niedersachsen-Derbys beim VfL Wolfsburg einenFoulelfmeter von Edin Dzeko. Verhindern konnte er die 1:2-Niederlage derHannoveraner aber nicht mehr.

Der eingesprungeneAushilfs-Kevin

Keine Chance hatte auch der eingesprungene Aushilfs-Kevin am18. Mai 2013 bei Borussia Dortmund. Weltmeister Kevin Großkreutz musste insTor, da Jürgen Klopp beim BVB bereits drei Mal gewechselt hatte. RomanWeidenfeller („I think, we have a grandios Saison gespielt“) hatte Rot gesehen, der Elfmetervon Sejad Salihovic zum 2:1 rettete 1899 Hoffenheim in einem denkwürdigenSaisonfinale in die Relegation. „Eine atemberaubende Dramaturgie überlagertemanche fußballerische Unebenheit“, schrieb das Kicker-Sportmagazin am 20. Mai 2012. Wie wahr!

Auch Lauterns Michael Schjönberg gelang es alsAushilfs-Keeper am 13. Mai 2000 (33. Spieltag) beim SC Freiburg, einen Elfmeterzu halten. Der Däne blieb im Duell vom Punkt Sieger gegen Alexander Iashvilivom Sport-Club. Die Freiburger gewannen dennoch mit 2:1 und der 1. FC Kaiserslauternverpasste Platz vier und die Champions-League-Quali.

Frankfurt 1999: Tarnatim Tor und Bayern im „Mia san mia“-Stil

Zwei Torhüter verletzt zu verlieren und dennoch zu gewinnen,das gibt es wohl nur beim FC Bayern München. Am 18. September 1999 spielt sichim Frankfurter Waldstadion beim Duell der Eintracht gegen den alten Süd-Rivalen vom FC Bayern ein unglaubliches Drama ab. Oliver Kahn und Ersatzkeeper BerndDreher fallen innerhalb von nur acht Minuten verletzt aus. „Trainer, ichmach’s“, mit dieser legendären Ansage an Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld gingAbwehrspieler Michael Tarnat zwischen die Pfosten. Was folgte? Natürlich dieseshier: Bayern drehte durch Tore von Giovane Elber und Samuel Kuffour die1:0-Führung der Frankfurter durch Bachirou Salou noch in ein 21. Bayern-Dusel?Nein, Mentalität!

Auch „Dino“ und „DerBomber“ waren Aushilfs-Torhüter

Einen unvergessenen Torhüterwechsel gab es auch im „deutschenClasico“, das damals einfach nur Bayern – Dortmund (2:1) hieß. Nach 63 Minutenhatte BVB-Coach Matthias Sammer am 9. November 2002 zum dritten Malausgewechselt. Dumm nur, dass sein Torhüter „Mad Jens“ Lehmann drei Minutenspäter mit Gelb-Rot vom Platz musste. Jan „Dino“ Koller, der 2,02 m großeSturm-Riese der Dortmunder, streifte Lehmanns Torwart-Trikot über und kassiertekeinen weiteren Treffer.

Kein Tor kassierte auch der Mann, der bis heute die meistenBuden in der Bundesliga erzielte: Gerd Müller (1945 – 2021), der am 20. Oktober1965, in der Premierensaison des FC Bayern München in der deutschenFußball-Eliteklasse, im Tor stand. Bayerns Torhüter-Legende Sepp Maier musstebeim Hamburger SV eine längere Behandlungspause nehmen. Gerd Müller ging insTor – beim Stand von 4:0 für den FC Bayern – und das ohne Handschuhe. AndereZeiten!