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Ermittler erheben Anklage gegen PSG-Boss Al-Khelaifi

Zürich (dpa) - Der hochrangige Fußball-Funktionär Nasser Al-Khelaifi und der frühere FIFA-Generalsekretär Jerôme Valcke sind in der Schweiz im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten an Weltmeisterschaften angeklagt worden.

Valcke (59), der im September 2015 von seinen Aufgaben beim Weltverband entbunden worden war, wird «passive Bestechung», «mehrfache qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung» sowie «Urkundenfälschung» vorgeworfen.

Al-Khelaifi (46), Boss des französischen Spitzenclubs Paris Saint-Germain und Chef der katarischen Sendergruppe beIN, sowie ein dritter Beschuldigter sollen Valcke zur ungetreuen Geschäftsbesorgung angestiftet haben.
«Aus den Ermittlungen hat sich ergeben, dass Valcke von beiden Mitbeschuldigten nicht gebührende Vorteile erhalten hat», teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft mit. Al-Khelaifi, seit 2019 auch Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee, habe dem Franzosen, der einst dem früheren FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter (83) zur Seite stand, unter anderem das alleinige Nutzungsrecht an einer Villa auf Sardinien überlassen. Der FIFA hat Valcke das nie gemeldet.

Die BA hatte das Strafverfahren im März 2017 eingeleitet, auch die FIFA hatte Ende 2016 einen Strafantrag wegen Privatbestechung gegen alle drei Beschuldigte eingereicht. Mit Al-Khelaifi habe der Weltverband allerdings inzwischen eine «nicht näher definierte gütliche Einigung» erzielt, teilte die Behörde mit, und deshalb den Antrag gegen den Katarer zurückgezogen.

«Der Rückzug betrifft die Vorwürfe der aktiven und passiven Bestechung zwischen Al-Khelaifi und Valcke im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten an den Fußball-Weltmeisterschaften 2026 und 2030 sowie weiteren FIFA-Veranstaltungen im gleichen Zeitraum für die Region Naher Osten und Nordafrika im Gegenzug zur Gewährung der vorgenannten Vorteile im Zusammenhang mit der Villa auf Sardinien.»