In Unterzahl geführt, gekämpft - und doch verloren: Der 1. FC Nürnberg hat einen weiteren bitteren Rückschlag hinnehmen müssen und den ersten Sieg in der Bundesliga seit 16 Partien noch aus der Hand gegeben. Die Franken unterlagen trotz einer kämpferisch ansprechenden Leistung 1:2 (1:0) bei Fortuna Düsseldorf und bleiben Tabellenletzter.
Nach der frühen Roten Karte gegen
Matheus Pereira (4., nach Videobeweis) agierte Nürnberg fast das gesamte Spiel über zu zehnt, dennoch brachte
Eduard Löwen (41.) die Gäste in Führung. Doch ein Eigentor von
Ewerton (62.) und der Treffer von
Kaan Ayhan (84.) besiegelten die 14. Saisonniederlage.
Damit steht für den FCN unter dem Strich die 17. Bundesliga-Partie nacheinander ohne Sieg - den bis dato letzten Erfolg hatten die Franken ausgerechnet im Hinspiel gegen den Mitaufsteiger aus Düsseldorf (3:0 im September 2018) geholt. Der Club bleibt Letzter, der VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz und der FC Augsburg auf dem ersten Nichtabstiegsrang sind drei beziehungsweise fünf Punkte entfernt.
Nach dem achtbaren 0:0 unter der Woche gegen den Tabellenführer Borussia Dortmund hatte Nürnbergs Interimstrainer
Boris Schommers für das Duell in Düsseldorf eine offensivere Spielweise angekündigt. Diesen Plan musste er aber nach wenigen Minuten schon wieder verwerfen - weil sich der von Sporting Lissabon ausgeliehene Pereira zu einer völlig unnötigen Tätlichkeit hinreißen ließ.
Der Brasilianer schlug seinem Gegenspieler
Niko Gießelmann in den Unterleib, Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) zückte nach Sichtung der Videobilder die Rote Karte. Fortan rückte FCN-Torhüter
Christian Mathenia in den Mittelpunkt, er parierte unter anderem gegen
Benito Raman (11.), Gießelmann (13.) und
Dawid Kownacki (21.).
Doch nach dieser Drangphase der Düsseldorfer fand der FCN vor 41.816 Zuschauern wieder besser in seine Ordnung. Nürnberg überließ den Ball meist dem Gastgeber, und dem fiel zu wenig ein, um die FCN-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Teils über Minuten ließen die Düsseldorfer den Ball um den FCN-Strafraum laufen, Gefahr strahlten sie aber nicht aus. Stattdessen traf urplötzlich Nürnberg, als Löwen unbedrängt abschließen durfte.
Der Treffer spielte den Franken in die Karten. Die Gäste machten die Räume nun noch enger, gewannen viele wichtige Zweikämpfe und setzten auch mit Kontern immer wieder Nagelstiche. Allerdings hatte Nürnberg auch Glück: Nach einem Handspiel von
Lukas Mühl im eigenen Strafraum hätte es durchaus Elfmeter für Düsseldorf geben können - Stegemann entschied sich nach Rücksprache mit Video-Assistentin Bibiana Steinhaus dagegen.
Fortuna-Trainer
Friedhelm Funkel brachte die beiden Stürmer
Marvin Ducksch und
Rouwen Hennings (62.), um die Offensive zu beleben. Doch es war Ewerton, der per Kopf ins eigene Tor traf. Ayhan sicherte dann den Rheinländern mit seinem Tor drei Punkte.
(sid)