Zwei Kopfballtore von Bobby Wood haben das Krisengerede bei Hannover 96 vorerst verstummen lassen. Die Treffer des US-Amerikaners (30. und 45.+1) und von Ihlas Bebou (90.+1) besiegelten den 3:1 (2:0)-Sieg der Niedersachsen gegen den VfB Stuttgart. Die Schwaben kamen durch Ex-Nationalspieler Mario Gomez (50.) nur zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.
Mit dem ersten Saisonerfolg beendeten die Niedersachsen eine Serie von vier Niederlagen in Folge. Die Gäste warten weiterhin auf ihren ersten Auswärtssieg und rutschten auf den letzten Tabellenplatz ab.
Vor 40.800 Zuschauern in der WM-Arena am Maschsee ließ die Defensive der Gäste Wood zweimal nach Flanken von
Miiko Albornoz sträflich frei zum Kopfball kommen. In beiden Fällen war VfB-Torhüter
Ron-Robert Zieler chancenlos. Bei seiner Auswechslung in der 77. Minute wurde der Ex-Hamburger vom Publikum frenetisch gefeiert.
Dabei wurde den Fans in der Anfangsphase Fußball zum Abgewöhnen geboten. Fehlerhaftes Mittelfeldgeplänkel dominierte das Spielgeschehen, beide Trainer mussten sich zügeln, um die Coaching Zone nicht wutentbrannt zu verlassen. Bezeichnend für diese Phase war ein Luftloch, das
Walace, Olympiasieger im 96-Trikot, in der 25. Minute schlug und dafür Gelächter von der Tribüne erntete.
120 Sekunden später kam das Team von Coach
Tayfun Korkut erstmals gefährlich vor das Tor der Hannoveraner, doch Gomez traf nur das Außennetz. Kurze Zeit später erlitt der Torjäger im Luftkampf eine blutende Kopfverletzung, konnte jedoch mit einem dicken Verband weiterspielen.
Korkut reagierte auf die Sturmflaute und wechselte zur Beginn der zweiten Halbzeit mit Nicolas Gonzalez eine zweite Sturmspitze neben Gomez. Routinier
Holger Badstuber, der in mehreren Situationen überfordert wirkte, wurde durch
Erik Thommy ersetzt.
Das schnelle 1:2 beflügelte die Stuttgarter sichtlich. Ihr Spiel nahm deutlich mehr Tempo auf, Hannovers Keeper
Michael Esser rückte mehr und mehr in den Blickpunkt. Einen verdeckten Flachschuss von
Daniel Didavi (56.) meisterte er mit Bravour.
Der bis dahin unauffällige Weltmeister
Benjamin Pavard hätte in der 66. Minute Esser fast mit einem Schuss in die kurze Ecke überrascht. 120 Sekunden zuvor verpasste
Niclas Füllkrug in aussichtsreicher Position die Vorentscheidung. Der Stürmer stand trotz einer in der Vorwoche erlittenen schmerzhaften Knöchelverletzung in der Startformation. Bebou sorgte in der ersten Minute der Nachspielzeit für die Entscheidung.
(sid)