Champions League 2005/2006 - Viertelfinale - Di., 28.03.2006 - 20:45 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Schwacher Besuch der alten Dame

Hatte immer den Durchblick: Francesc Fabregas

Hatte immer den Durchblick: Francesc Fabregas

Hatte immer den Durchblick: Francesc Fabregas

Wie schon gegen Bremen konnte Juventus dem Gegner nur optisch das Wasser reichen, nutzte aber diesmal die Drangperioden nicht zu wertvollen Auswärtstoren aus. Arsenal zeigte hochklassigen Tempofußball und muss sich in dieser Form um den Halbfinaleinzug keine Sorgen machen.

Arsene Wenger brachte den Franzosen Pires ins Team und vertraute ansonsten der Elf, die im Achtelfinale ein ruhmreiches 0:0 bei Real Madrid errungen hatte. Juve war mit etwas weniger Gloria in die Runde der letzten Acht vorgestoßen, was Fabio Capello zum Anlass nahm, seine Mannschaft auf drei Positionen neu zu besetzen. Obwohl sich schnell zwei feste Abwehrriegel zuschnürten, war die Partie von Beginn an ein rassiges Duell auf hohem Niveau. Als erster bekam Ibrahimovic die Gelegenheit zur Führung, doch sein abgefälschter Schuss strich knapp an Jens Lehmanns Kasten vorbei (8.).Arsenal hielt sich in der Offensive etwas bedeckt, betrieb aber hohen läuferischen Aufwand und drückte den Gast bedächtig in die eigene Hälfte. Nach 40 Minuten fing Pires einen Juve-Konter ab und schickte Henry mit einem Steilpass auf die Reise. Der Franzose leitete zu Fabregas weiter und durfte erfreut feststellen, dass sein Kollege aus 16 Meter die Führung für Arsenal erzielte. Henry selbst hatte kurz darauf noch das 2:0 auf dem Fuß, doch die wachen Italiener hatten einen höheren Rückstand zur Pause nicht verdient.

Nach dem Wechsel ging die alte Dame dann etwas mehr ins Risiko und erspielte sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Plötzlich war Ibrahimovic frei durch, doch Toure konnte gerade noch dazwischenrutschen (49.). Der fast designierte italienische Meister drückte zunehmend auf den Ausgleich, doch trotz hohen Staraufkommens in allen Mannschaftsteilen machte sich das Fehlen von Pavel Nedved bemerkbar, der mit seiner schnellen, wuseligen Art manche Lücken in Arsenals Abwehr hätte auftun können. So kamen die Hausherren wieder in die Manege zurück und konterten im eigenen Stadion munter drauf los. Mit tollen Paraden gegen Henry und Fabregas (62./65.) bewahrte Buffon die Juve vor einem höheren Rückstand. Dann aber schlug Henry doch zu und erzielte nach klugem Querpass von Fabregas das verdiente 2:0. Eingeleitet hatte die Chance der Ex-Stuttgarter Hleb mit einem Traumpass (69.). Juve bereute das leichte Risiko nun doch und zog sich lieber ganz zurück. Völlig unnötig mussten die Gäste das eigentlich faire Spiel zu neunt beenden, weil erst Camoranesi (87.) und dann Zebina (89.) mit Gelbrot vom Platz flogen. Im Rückspiel fehlen wird auch der gelbgesperrte Viera. Hoffnung aufs Halbfinale speisen die Italiener jetzt nur noch daraus, dass Pavel Nedved wieder dabei sein wird.

Wir haben uns vorgenommen, aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte zu holen. Das ist natürlich scheiße heute, ein Punkt zu wenig.

— Lukas Podolski, 1. FC Köln, nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Hansa Rostock (1:1).