Champions League 2005/2006 - Viertelfinale - Mi., 05.04.2006 - 20:45 Uhr
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Geglückte Spielverhinderung

Schuldlos am Ausscheiden und Bester im Juve-Team: Gianluigi Buffon

Schuldlos am Ausscheiden und Bester im Juve-Team: Gianluigi Buffon

Schuldlos am Ausscheiden und Bester im Juve-Team: Gianluigi Buffon

Alles andere als ein Augenschmaus war das Gastspiel Arsenals bei Juventus Turin. Die Gunners erreichten jedoch ihr Ziel. Sie ließen kein Gegentor zu - zum achten Mal in Folge in der CL - und zogen nach dem 2:0-Hinspielerfolg ins Halbfinale ein. Juve stand dem Defensivbollwerk hilflos gegenüber.

Juve-Coach Fabio Capello hatte bedingt durch diverse Sperren und Verletzungen nicht die freie Auswahl, den Kader aufzustellen, der das 0:2 aus dem Hinspiel noch hätte umbiegen können. Immerhin konnte Nedved, der im Highbury fehlte, wieder mitmischen. Arsene Wenger hingegen war frei von Personalproblemen; er nahm nur eine Änderung vor: Ljungberg ersetzte Pires auf der linken Außenbahn. Das Spiel begann reichlich zerfahren. Juves spürbarer Vorwärtsdrang wurde immer wieder von Arsenals dichtem Abwehrgeflecht abgefangen oder durch zahlreiche Abseitsstellungen abrupt beendet. Wie ein vielarmiger Krake hatten die Gunners Juves Offensivabteilung im Griff und starteten nach etwa einer Viertelstunde eigene Angriffsversuche. Der schönste im ersten Durchgang kam über rechts, als Fabregas auf den zentral an der Strafraumkante lauernden Henry flankte, der in fließendem Übergang Ballannahme und Drehung zustande brachte und mit links abzog. Dem Schuss mangelte es lediglich etwas an Power, so dass Buffon sicher fangen konnte (20.). Derart zielstrebige Offensiv-Aktionen hatten jedoch auch bei Arsenal nur Seltenheitswert. Bedauerlicherweise häuften sich zunehmend unfaire Attacken - Beinscheren, Bodychecks und ausgefahrene Ellenbogen gaben eventuell sich andeutendem Spielfluss den Rest.

Mit Wiederanpfiff präsentierten die Gäste aus London einige zusammenhängende Angriffszüge, die jedoch zu keiner zählbaren Resultatsveränderung führten. Buffon rettete mutig gegen den anstürmenden Henry, bekam im fairen Zweikampf die Knie des Angreifers in die Rippen, spielte aber weiter. Nedved indes wurde richtig übel gecheckt, was den Tschechen mächtig fuchste. Zunächst packte er seine Wut noch in einen mächtigen Kracher auf Arsenals Tor, der Lehmann zum einzigen Mal, neben einem abgefälschten Ibrahimovic-Schuss, zu einer Blitzreaktion zwang (71.). Dann aber ging Nedved gegen Eboue wie ein Berserker zu Werke und sah dafür zurecht Gelb-Rot (77.). Juves Anrennen in Unterzahl führte zu keinen nennenswerten Torchancen mehr, dafür hatte Arsenal in der Schlussphase noch drei gute Konterchancen. Hleb zog jedoch aus spitzem Winkel am Tor vorbei, Ljungberg schoss einmal drüber und scheiterte danach am herausgelaufenen Buffon (84). Resümierend hatte Juve es nicht geschafft, Arsenals sichere Deckung zu knacken. Ibrahimovic und Trezeguet waren abgemeldet, Nedved rieb sich in Zweikämpfen auf und der über rechts kommende Mutu, der zurecht ausgewechselt wurde, enttäuschte. Die Gunners boten eine kompakte Mannschaftsleistung.

Vieles was darin geschrieben wurde, ist auch wahr.

— Werner Lorant über sein Buch "Eine beinharte Story"