Champions League 2006/2007 - Gruppenphase - Mi., 18.10.2006 - 20:45 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Heißer Tanz unter Meistern

Ein Genie des Fußballsports: 
<br>Didier Drogba

Ein Genie des Fußballsports:
Didier Drogba

Ein Genie des Fußballsports:
Didier Drogba

Das Topspiel der dritten Runde hielt von Beginn an alle Versprechen. Auf höchstem Niveau neutralisierten sich beide Teams im ersten Durchgang, bevor Chelsea dann nach dem Wechsel seinen Heimvorteil durchprügelte. Barcelona enttäuschte nicht, war aber irgendwann zu beschäftigt um selbst effektvoll anzugreifen. Das Tor des Tages war außerdem ein Sahnestück.

Chelseas Vorbereitung war dunkel von der Verletzung Petr Chechs überschattet worden, zumal auch der zweite Keeper nicht zur Verfügung stand. Selbst der dritte Mann aber hatte schon zwölf Champions-League-Spiele auf dem Buckel, und Hilario durfte eindrucksvoll beweisen, dass auf ihn Verlass war. Zunächst aber spielte nur London, das Barcas Spielgestalter sicher in Haft nahm und daneben ein tempogeladenes Angriffsspiel auf die Beine stellte. Drogba vergab die erste Chance nach einer Viertelstunde, als er erst sich selbst und dann für Shevchenko vorlegte. Barcas Abwehr konnte das Tor noch gerade eben verhindern. Langsam aber wachte der spanische Meister auf und fand zu seinem markanten Direktspiel. Nach Pass von Xavi kam Deco plötzlich frei zum Schuss, doch Hilario parierte den Ball sicher (30.). Bis zum Wechsel knurrte man sich nur noch respektvoll an.

Hatte das Spiel bisher mehr von technischen Kleinigkeiten gelebt, so rückte es nach der Pause schlagartig auf die ganz große Fußballbühne. Didier Drogba bekam vor dem Strafraum einen Ball von Cole serviert und sah sich zwei Verteidigern gegenüber. Mit unglaublicher Finesse legte er sich mit der Hacke das Leder zurecht und jagte es in Schallgeschwindigkeit ins rechte Toreck (46.); ein Treffer, der so genial erzielt war, dass man ihn niemals hätte verhindern können. Natürlich musste Barcelona nun mehr für die Begegnung tun, aber noch immer hatten Ronaldinho, Messi und alle anderen große Probleme gegen Chelseas Kettenhunde. Groß war außerdem die Gefahr eines Kontertores. Erst vergab Essien die Chance aufs 2:0, weil er selbst abschloss, statt einen von zwei freien Mitspielern einzusetzen (56.). Zehn Minuten später tauchte wieder Drogba vor Victor Valdes auf und schoss aus zehn Metern drüber. Barca hatte es elend schwer gegen die aufgedrehten Engländer, die zu besiegen es aber auch eines Ausnahmetages bedurft hätte. Fast hätte Messi dann kurz vor dem Ende wie in Bremen noch für einen Coup gesorgt, scheiterte aber ebenfalls am sicheren Hilario. Während Chelsea durch den Sieg in der Gruppe davoneilte, musste sich der Titelverteidiger nun ernsthaft ums Weiterkommen sorgen.

Maik Großmann

Der Verein sagte mir: Du kannst bleiben, so lange du willst. Ich weiß nicht, was ich verdiene. Es war alles spontan.

— Frank Hartmann, neuer Trainer der SG Wattenscheid 09, über sein Engagement beim Bochumer Stadtteilklub.