Champions League 2006/2007 - Gruppenphase - Di., 12.09.2006 - 20:45 Uhr
5:0
HZ - 2 : 0

Nur ein Appetitanreger

Er zeigte den Unterschied am deutlichsten: Samuel Eto´o

Er zeigte den Unterschied am deutlichsten: Samuel Eto´o

Er zeigte den Unterschied am deutlichsten: Samuel Eto´o

Im Nou Camp trafen die wohl stärkste und die wohl schwächste Mannschaft der Königsklasse zusammen und überraschten einander nicht. Auch ein böses Unwetter über dem Spielfeld konnte Barcas Spielkunst nichts anhaben. Nur im ersten Durchgang schaffte es Sofia, phasenweise mitzuhalten; sonst war Bulgariens Meister nur ein Spielball.

Der Titelverteidiger machte dem Novizen von Beginn an begreiflich, wer Herr im Hause ist. Mit fünf Offensivkräften ausgestattet stürmte Barca auf die Bulgaren ein, als wollte es sie erwürgen. Nach sechs Minuten bereits klingelte es dann im Tor von Petkov, als Eto’o einen schlauen Pass in die Gasse spielte und Iniesta aus 18 Metern ins flache Eck traf. Sofia verstand, dass es sich nicht hinten reinstellen durfte und wagte sich zaghaft nach vorn. Mit einigen gefährlichen Zuspielen konnten die Gäste Barcas Abwehr auch etwas necken, wirkliche Torgefahr entstand allerdings nicht. Ein beeindruckender Regenguss stellte die Spieler dann vor eine neue Situation, spielte aber eher den teuren Technikern in die Karten, die den Ball nun noch unberechenbarer über den Rasen tupfen konnten. Als Barca dann wieder ernst machte, war es erneut Eto’o, der einen Traumpass auf Guily spielte und mit ihm das 2:0 bejubeln durfte (35.). Schon jetzt war die Partie im Grunde entschieden.

Barcelona bequemte sich aber nicht, sondern wollte den 65.000 noch etwas bieten. Direkt nach dem Seitenwechsel drehte Ronaldinho einen Freistoß an den Pfosten, den Sofias Keeper nicht zu fassen bekam und unglücklich abklatschte. Puyol war einer von drei lauernden Gastgebern und stupste den Ball zum 3:0 über die Linie (47.). Noch immer war Barca nicht satt, zumal der beste Mann auf dem Platz noch nicht getroffen hatte. Dann aber schnappte sich Samuel Eto’o den Ball und machte nicht weniger als vier Gegenspieler nass, bevor er aus zehn Metern das 4:0 besorgte. Da noch eine halbe Stunde zu spielen war, musste sich Sofia um sein Renommee Gedanken machen. Immerhin aber schafften es die Gäste, die Räume wieder zu verengen und Barcas Starkickern auf die Füße zu treten. Erst in der Schlussminute konnte sich daher Ronaldinho in die Torschützenliste eintragen; vor seinem traumhaften Schlenzer in den Giebel konnte man sich nur verneigen.

Maik Großmann

Wenn du schon nicht gewinnen kannst, musst du wenigstens sehen, dass du nicht verlierst.

— Toni Polster