Champions League 2006/2007 - Gruppenphase - Di., 05.12.2006 - 20:45 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Kollektives Achselzucken

Kleiner Fleck auf dem 100. Königsklassen-Spiel:
<br>Oliver Kahn

Kleiner Fleck auf dem 100. Königsklassen-Spiel:
Oliver Kahn

Kleiner Fleck auf dem 100. Königsklassen-Spiel:
Oliver Kahn

Weder die Kulisse noch die Aussicht auf den Gruppensieg konnten dem Spiel Brisanz einflößen. Erst nach einer Stunde beendeten die Bayern das sachliche Ballgeschiebe und bliesen zum Angriff. Makaays Führungstor war Lohn eines tüchtigen Zwischenspurts. Dass Inter in der Nachspielzeit noch ausglich, war schließlich ärgerlich. Aber irgendwie egal.

Wie wichtig Mailands Trainer Mancini Platz eins in der Gruppe war, zeigte er mit seiner Aufstellung. Sieben neue Leute würfelte er fast wahllos in die Startelf, während Felix Magath im Vergleich zum Gladbach-Spiel gar noch einen Defensiveren einbaute: Ottl begann für Demichelis. So wurde es die befürchtet zähe Nummer. Bayern wollte nur einen Punkt, um den Gruppensieg endlich einzutüten, während Inter einfach mal abwartete, was in München so möglich wäre. Traurige Bilanz nach 40 Minuten: ein einziger Torschuss durch Roy Makaay, den Toldo sicher parierte (15.); ansonsten packten sich die Teams gegenseitig in Watte und schoben die Bälle einfach nur hin und her. Kurz vor der Halbzeit wurde es dann noch mal lebendig. Erst setzte Makaay eine Flanke von Salihamidzic aus neun Metern an den Pfosten (41.). Dann verbuchte Inter mit einem Lattenschuss aus 25 Metern die erste Torchance, woraufhin wieder Makaay Toldo ein drittes Mal prüfte (44.). Das 0:0 wackelte zur Pause etwas, war aber dennoch optimaler Ausdruck des bisher Gebotenen.

Inter wechselte in der Halbzeit und hätte die 66.000 fast mit dem Führungstor verärgert. Olli Kahn war in seinem Jubiläumsspiel aber hellwach und hinderte den frischen Crespo gerade noch am Torerfolg (47.). Eine Viertelstunde noch hielten die Teams das lahme Tempo aufrecht, dann kamen die Bayern langsam in Fahrt. Einen Distanzschuss van Bommels lenkte ein Abwehrspieler hauchdünn noch zur Ecke, die Schiri Cantalejo allerdings verweigerte (57.). Fünf Minuten später aber war Inters Abwehr geknackt, als Samihamidzic Makaay aus dem Halbfeld bediente, der sich die Kugel kurz vorlegte und dann trocken ins Tor drückte. Das 1:0 war eine Wohltat, denn jetzt endlich kam auch Inter aus dem Mauseloch und schien bald ernsthaft an einem Torerfolg interessiert. Große Chancen ergaben sich kaum, immerhin war das Spiel nun aber flott und manchmal sogar ein bisschen spannend. Vier Minuten vor Schluss vergab Pizarro dann die Chance aufs 2:0, für das er die Kugel nicht gut genug traf. Er hätte aber besser getroffen, denn in der Nachspielzeit besorgte Viera doch noch den Ausgleich, nachdem Grosso über rechts gekommen und an Kahn gescheitert war. Das Abstaubertor verdarb den Münchenern einen irgendwann doch verdienten Sieg. Für den Gruppensieg reichte es aber dennoch und sorgte daher nur für ganz wenig Aufsehen.

Maik Großmann

Der Junge hat eine solche Kraft im Fuß, der kann einen Ochsen umschießen!

— Timo Konietzka, Trainer von Borussia Dortmund, über den jungen Ingo Anderbrügge.