Champions League 2007/2008 - Gruppenphase - Di., 27.11.2007 - 20:45 Uhr
3:2
HZ - 1 : 1

Drei Punkte für die Ehre

War neben Cacau und Beck der beste Stuttgarter: 
<br>Torschütze Pavel Pardo

War neben Cacau und Beck der beste Stuttgarter:
Torschütze Pavel Pardo

War neben Cacau und Beck der beste Stuttgarter:
Torschütze Pavel Pardo

Der VfB war der einzige aller 32 Teilnehmer, für den schon vor dem Spieltag sowohl das Achtelfinale als auch der UEFA-Cup (Platz drei) außer Reichweite lagen. Dennoch boten die Schwaben bei ihrem letzten Heimauftritt eine ansprechende Vorstellung und sammelten die ersten drei Zähler.

In den Anfangsminuten waren die Schützlinge von Armin Veh sichtlich darum bemüht, den Gästen Respekt einzuflößen. Allerdings fehlte im Aufbauspiel die Struktur, so dass an einen Stuttgarter Treffer zunächst nicht zu denken war. Präziser und zielstrebiger agierten da schon die Rangers, die in Person von Beasley (7.) und Darcheville (11.) die ersten Warnsignale sendeten. Auch sonst machten die Schotten dem VfB das Leben schwer, indem sie sich bei gegnerischen Angriffen – mit Ausnahme von Stoßstürmer Darcheville – komplett zurückzogen, um im Falle des Ballgewinns die entblößte Deckung zu überrumpeln. Hinzu kam ihre traditionelle Stärke bei Standardsituationen. Diese wurde erstmals in der 20. Minute sichtbar, als Magnin einen Kopfball von Weir im Anschluss an eine Ferguson-Ecke gerade noch auf der Linie rettete. Wenig später musste McCulloch seinen Platz verletzungsbedingt für Charles Adam räumen – ein Wechsel mit Folgen, denn nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung brachte der Neuling Glasgow in Führung. Cuellar sprang bei einem Eckstoß von Beasley ein Stockwerk höher als Meira und köpfte die Kugel zu Adam, der, von Gegenspieler Delpierre verlassen, aus kurzer Distanz einschoss (27.). Die Hausherren, die bis dahin nur durch einen abgewehrten Versuch Cacaus ein wenig Gefahr versprüht hatten (19.), fühlten sich durch den Rückstand herausgefordert und nahmen das Gehäuse von Keeper McGregor von nun an unter Feuer. Hitzlsperger (30.), Cacau (33./40.), Pardo (37.) und Khedira (45.) würzten ihre Schüsse allerdings nicht mit der nötigen Präzision. In der zweiten Minute der Nachspielzeit, als sich alle Beteiligten schon auf den Pausenpfiff eingerichtet hatten, markierte der einsatzfreudige Cacau dann aber doch noch den inzwischen längst verdienten Ausgleich. Vorausgegangen waren eine von Hitzlsperger kurz ausgeführte Ecke auf Pardo sowie dessen anschließender Schuss, den der Brasilianer sehenswert mit der Hacke ins Tor lenkte.

Obwohl die Schwaben auch zu Beginn des zweiten Abschnitts über mehr Spielanteile verfügten, machte sich der Schwung des späten Treffers zunächst nicht bemerkbar. So dauerte es bis zur 56. Minute, ehe Kapitän Fernando Meira nach einer weiteren Ecke Hitzlspergers per Kopf McGregor prüfte, der sicher parierte. Sechs Zeigerumdrehungen später gab der Rangers-Schlussmann allerdings keine gute Figur ab. Pardo passte auf die rechte Seite zum agilen Andreas Beck, der das Spielgerät nach einem gelungenen Dribbling an den Ausgangspunkt zurückgab. Den Direktschuss des Mexikaners aus 22 Metern ließ McGregor unter seinem Arm hindurch ins Netz gleiten. Wie nicht anders zu erwarten, wollten die Gäste nun von ihrer Passivität nichts mehr wissen und drängten auf den Ausgleich. Und tatsächlich hieß es plötzlich 2:2, nachdem sich Delpierre einen Fehlpass geleistet und Torwart Schäfer die folgende Hereingabe von Naismith genau vor die Füße des dankenden Abnehmers Barry Ferguson abgewehrt hatte (70.). Daraufhin war in der unterhaltsamen, aber keineswegs hochklassigen Begegnung für etwa zehn Minuten Leerlauf zu beobachten. Da Silva, zur zweiten Hälfte für den angeschlagenen Khedira gekommen, gab jedoch dann mit einem knapp am Ziel vorbeirauschenden 25-Meter-Knaller (81.) den Startschuss für die Stuttgarter Schlussoffensive. Ciprian Marica, der seinen verletzten Sturmkollegen Gomez (Rippenfellentzündung) bis dato nicht ansatzweise hatte ersetzen können, war es schließlich vorbehalten, das inbrünstig gefeierte Siegtor zu erzielen. Nach einer Hereingabe Magnins war der rumänische Nationalspieler zur Stelle und traf aus der Luft spektakulär mit dem Absatz (85.). Den Schotten, die darauf keine passende Antwort mehr hatten, steht nun gegen Lyon ein echtes Endspiel um den Einzug ins Achtelfinale bevor.

Christian Brackhagen

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