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Barcas Lichtblick, aber noch nicht fit für 90 Minuten: Lionel Messi

Was immer es bei diesem Treffen zweier Topteams zu neutralisieren gab, dieses Ziel wurde erreicht. Alex Ferguson hatte ManU ein Defensiv-Konzept verpasst, das die Briten diszipliniert durchhielten. Barca fehlten Witz und Spritzigkeit, den britischen Block ins Wanken zu bringen.

Der Auftakt hätte kaum verheißender sein können, für einen spannenden Schlagabtausch. In der zweiten Spielminute, im Anschluss an eine ManU-Ecke, nahm Milito gegen einen Kopfball Ronaldos die Hand zu Hilfe und bescherte den Gästen somit eine Elfmeterchance. Ronaldo schnappte sich das Leder und schoss - aber während sich Barca-Keeper Valdes in der linken Ecke in den Boden grub, haute der Portugiese die Pille auf der gegenüber liegenden Seite am Pfosten vorbei. Die Gastgeber beeilten sich in der Folge, das Spielgeschehen schleunigst in die andere Hälfte zu verlagern. Auf großen Widerstand trafen sie dabei nicht, da das Team von der Insel eine massierte Defensive praktizierte. Mit Ronaldo, Tevez und Rooney war eigentlich ein Trio mit großem Angriffspotential aufgeboten, das seine Fähigkeiten jedoch versteckte. Namentlich Rooney blieb komplett ohne Wirkung. Mit Ausnahme zweier Halbchancen durch Eto’o und Deco verstanden es die Katalanen aber nicht, ihre Feldüberlegenheit in adäquate Torgefährlichkeit umzusetzen. Bei einem der seltenen Gegenstöße ManUs wurde Ronaldo im Strafraum grenzwertig gestoppt, eine zweite Elfmeterchance gewährte Schiedsrichter Busacca jedoch nicht.

Zambrottas Distanzschuss aus der 50. Minute - van der Sar hob den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte - war ein Ausdruck dafür, dass Barca dem britischen Bollwerk weiterhin hilflos gegenüber stand. Einzig Messi, nach mehrwöchiger Verletzungspause noch nicht wieder voll belastbar und nach einer Stunde durch Bojan ersetzt, durchbrach gelegentlich das statische Bild festgefahrener, spanischer Bemühungen. Am schönsten Angriffszug des Spiels war er ebenfalls beteiligt, doch Eto’o verpatzte den Abschluss der durch Iniesta und Messi initiierten Kombination mit seinem Schuss ans Außennetz (52.). Der eingewechselte Henry konnte mit einem Distanzschuss aus der 83. Minute nochmals einen Ansatz von Torgefahr heraufbeschwören, ansonsten versandeten die zweiten 45 Minuten in trister Ereignisarmut. Eine vergleichbar passive Einstellung dürfte ManU im Rückspiel kaum wiederholen. Das sollte beiden Teams die Möglichkeit geben, ein Spiel hinzulegen, dessen Klasse den Erwartungen an dieses Duell näher kommt.

André Schulin