Champions League 2008/2009 - Gruppenphase - Mi., 10.12.2008 - 20:45 Uhr
2:3
HZ - 0 : 3

Auftrag erfüllt

Erinnerungswürdiger Heimatbesuch:
<br>Franck Ribery

Erinnerungswürdiger Heimatbesuch:
Franck Ribery

Erinnerungswürdiger Heimatbesuch:
Franck Ribery

Aus einer großen Show in Durchgang eins wurde nach dem Wechsel noch ein banger 3:2-Zittererfolg. Passender aber konnte das Ergebnis kaum sein: Der FC Bayern schloss trotz aller Probleme und Turbulenzen seine Champions-League-Vorrunde als souveräner Gruppensieger ab und zog mit breiter Brust damit in die K.o.-Runde ein.

Nicht zuletzt das 1:1 im Hinspiel hatte für das Finale um den Gruppensieg einen heißen Tanz versprochen. Während Lyon aber seine ersten beiden Chancen hastig vergab (3./6.), demonstrierte der deutsche Rekordmeister, was die Erfolge der letzten Wochen mit ihm angestellt hatten: Ribery jagte seinen Landsmännern mit giftigem Pressing das Spielgerät ab, worauf Klose gleich die allererste Möglichkeit kühlen Kopfes zum 0:1 verwertete (12.). Noch eine ganze Weile wirkte der Spielstand eher glücklich. Lyon kam nicht wirklich aus der Ruhe, fand allenfalls noch keinen Raum für sein gefürchtetes Spiel. Als die Franzosen dann aber zu lange zauderten, ging es plötzlich ganz schnell. Demichelis, zusammen mit van Buyten in einer ungewohnten Abwehrformation, schlug einen langen Ball auf Toni, dessen Ablage Ribery mit einer unwiderstehlichen Einzelleistung zum 0:2 verwertete (34.). Dass auch in dieser Phase den Bayern nicht alles glückte, zeigte ein Pfostenschuss von Ederson, der keine zwei Minuten später folgte. Statt 1:2 stand es zur Pause aber gar 0:3, weil Klose einen eigentlich völlig verunglückten Aufsetzer millimetergenau in den rechten Torgiebel drückte. Auch dieser dritte Treffer entsprang der unermüdlichen Ideenfabrik Franck Riberys, der nach Zusammenspiel mit Schweinsteiger die Flanke schlug (37.).

Den unwirklichen Spielstand hielten die Bayern nicht lange aufrecht, obwohl sie erstaunlicherweise direkt nach Wiederanpfiff sich das größte Übergewicht des ganzen Abends erspielten. Nun waren sie es, die ihre guten Chancen vergaben (50.) und sich zum Teil schon zu überheblichen Tricks hinreißen ließen. Das 1:3 aber brachte Lyon zurück ins Spiel. Govou war der Torschütze, nachdem der auch sonst nicht immer sichere Rensing ihm Edersons Schuss vor den Fuß gefaustet hatte (52.). Ab sofort gab Frankreichs Serienmeister Vollgas, zeigte dabei richtig ansprechenden Fußball und brachte seinen Gegner in Nöte, in denen er seit Monaten schon nicht mehr gewesen war. Alles andere als aus dem Nichts fiel daher das 2:3, wobei Govou und vor allem Ederson schon weit bessere Chancen hatten liegen lassen, diesmal aber van Bommel unfreiwillig vorbereitete und Benzema, einer der besten Lyoner, allein vor Rensing die Nerven behielt (68.). Die Bayern schienen nun fällig und Olympique zu allem entschlossen. Nur bis Minute 80 allerdings, als Rensing seinen Fehler mit einer Parade gegen Fred wieder ausradierte, hielt die Belagerung noch an. Danach verlor Lyon bald den Glauben sowie nicht zuletzt auch die Zeit, da selbst ein Unentschieden den Bayern den Gruppensieg nicht mehr genommen hätte. Heraus kam insofern ein Ergebnis, das ebenso merkwürdig war die gesamte Gruppenphase der Münchener: viel Quälerei, aber auch Phasen von großem Glanz, die insgesamt alles andere überstrahlten und schließlich gar zu einem Gesamtsieg genügten, wie er souveräner keinem anderen Team in Europa gelang.

Maik Großmann

Ich würde Figo sofort für 100 Millionen Mark kaufen, weil ich weiß, dass ich ihn für 110 Millionen Mark weiterverkaufen kann.

— Michael Meier zur finanziellen Obergrenze für einen Transfer in der Fußball-Bundesliga