Champions League 2008/2009 - Gruppenphase - Mi., 17.09.2008 - 20:45 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Zurück im Glück

Vater des Arbeitssiegs:
<br>Daniel van Buyten

Vater des Arbeitssiegs:
Daniel van Buyten

Vater des Arbeitssiegs:
Daniel van Buyten

Als wären sie nie weg gewesen, landeten die Bayern im Dauerregen von Bukarest einen nervenstarken Auswärtssieg und meldeten sich mit drei hart umkämpften Punkten in der Königsklasse zurück. Steaua hatte insgesamt mehr vom Spiel und vergab speziell in Durchgang zwei noch prächtige Chancen. Eine wache Anfangsphase, in der van Buyten das einzige Tor erzielte, reichte der Klinsmann-Elf aber zum glücklichen Erfolg.

Große Unterschiede zur UEFA-Cup-Maloche des Vorjahres waren auf den ersten Blick nicht zu erkennen, denn in Bukarest erwartete die Bayern ein nur spärlich gefülltes, offenes Stadion sowie ein schwer ramponierter Platz. Obendrein schüttete es wie aus Eimern. In der Anfangsphase hatte es trotzdem den Eindruck, die Münchener wären hungrig und hochmotiviert, in die Königsklasse zurückzukehren. Da Steaua sie dabei nicht störte, griffen die Gäste munter an, vergaben durch Klose eine erste gute Chance (3.) und beendeten ihre Hochphase mit dem einzigen Tor der Partie: Schweinsteiger schaufelte von rechts einen Freistoß an den Strafraum, den Daniel van Buyten aus vollem Lauf erwischte und in die lange Ecke köpfen konnte (15.). Im Anschluss zogen die Bayern sich zurück und ließen Bukarest kommen, was sich beinahe als Fehler erwies, als die Heimelf erst durch Lovin, der eine Unsicherheit Rensings fast bestrafte (22.) und Dayro Moreno (31.) nur knapp am Ausgleich scheiterte. Den Schuss des Kolumbianers sah Bayerns Torwart spät kommen und lenkte ihn aus Versehen noch an den Pfosten. Bis zur Pause gelang Steaua, das in den Playoffs Galatasaray ausgeschaltet hatte, nicht mehr viel mit Ausnahme eines Fouls von Goian, das den wirkungslosen Klose in der Halbzeit zum Aufgeben zwang.

Mit Wiederbeginn bestand der Gästesturm daher aus Podolski und Toni, der im Dauerregen von Bukarest das erste Champions-League-Spiel seiner Karriere bestritt. Bayerns Angreifer waren bis auf weiteres allerdings abgemeldet, denn ab sofort stürmten nur noch die Rumänen. Nach einer knappen Stunde fälschte Rensing erneut einen Schuss an den Pfosten ab, Arthuro hatte geschossen, um kurz darauf dann tatsächlich hinter sich zu greifen. Schiedsrichter Larsen allerdings gab den Treffer nicht, da er Skekelys Wegspitzeln aus Rensings Hand als Foul interpretierte (61.). Direkt im Anschluss sorgte zunächst Podolski für kurze Entlastung, scheiterte aber ebenso an Zapata wie gleich nach ihm Luca Toni, der allein auf den Torwart zulief und die große Chance zur Vorentscheidung ausließ (66.). Noch eine ganze Weile mussten die nicht fehlerfreien Bayern um den Sieg daher zittern und obendrein die giftige Gangart der Rumänen ertragen. Schweinsteiger etwa musste nach einem Rot-würdigen Foul längere Zeit behandelt werden. Erneut Dayro Moreno forderte Rensing noch eine starke Parade ab (76.), ehe der eingewechselte Pete schließlich auch die letzte Chance vergab (88.). Obwohl sie fast die komplette zweite Halbzeit im Würgegriff verbrachten und nicht immer sehr souverän aussahen, retten die Münchener ihre frühes Tor damit über die Zeit und schufen sich eine famose Ausgangslage für die kommenden Spiele. Umso unglücklicher das Ergebnis für Steaua, das weite Teile der Begegnung bestimmte, seine verschlafene Anfangsphase aber nicht mehr repariert bekam.

Maik Großmann

Ballack wäre im Falle eines Finalsieges nur Weltmeister auf dem Papier.

— Weltmeister Paul Breitner vor dem WM-Finale 2002. Michael Ballack fehlte gesperrt.