Champions League 2009/2010 - Finale - Sa., 22.05.2010 - 20:45 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Inter war eine Nummer zu groß

Schoss die Bayern im Alleingang ab: Diego Milito

Schoss die Bayern im Alleingang ab: Diego Milito

Schoss die Bayern im Alleingang ab: Diego Milito

An Inter Mailands Abwehrmauer prallten auch die Hoffnungen der Bayern auf den Gewinn der Champions League ab. Im Finale waren die Italiener die deutlich cleverere Mannschaft und ließen die Münchner Innenverteidigung bei beiden Toren schlecht aussehen.

Der von Inter Mailand erwartete Catenaccio blieb zunächst aus. Wenn die Nerazzurri in Ballbesitz waren, konnten sie sogar die nervöse Bayern-Abwehr unter Druck setzen. Trotzdem besaßen in der Anfangsviertelstunde einzig die Münchner eine Torchance. Da Altintop als Vertreter des rotgesperrten Ribery diesmal enttäuschte, war Robben der einzige Aktivposten auf dem Flügel. Der Niederländer bereitete auch die erste Möglichkeit vor, Olic konnte die Vorlage jedoch nicht aufs Tor ziehen (10.). Danach verlief das Finale allerdings wie erwartet. Bayern hatte zwar mehr Ballbesitz, aber zu viel Respekt, um Einschussgelegenheiten gegen die tief stehende Mailänder Abwehr herauszuspielen. Robben durfte das Spielgerät nur über die Querlatte schießen, weil der vor dieser Saison von München nach Mailand abgeschobene Lucio ausnahmsweise einmal einen Angriff unzureichend klärte (23.). In der 35. Minute trat das ein, was die Deutschen unbedingt vermeiden wollten. Die Italiener gingen nach einem Konter in Führung: Milito gewann das Kopfballduell gegen seinen verwarnten Landsmann Demichelis und legte einen Abschlag seines Torwarts auf Sneijder ab, der den Ball in die Nahtstelle der gegnerischen Innenverteidigung zum Angreifer zurückspielte. Gegen den gefühlvollen Abschluss des Argentiniers war FCB-Keeper Butt, der zuvor lediglich einen abgefälschten Sneijder-Freistoß parieren musste (18.), ohne Abwehrmöglichkeit. Das Team von Trainer José Mourinho hätte noch vor dem Pausenpfiff die Führung ausbauen können, allerdings parierte Butt gegen Sneijder (43.).

In der zweiten Halbzeit wagte der FC Bayern mehr nach vorne und erhöhte die Schlagzahl. Aber Inter besaß nicht nur die Cleverness eines Europapokalsiegers, sondern bei den wenigen gegnerischen Chancen auch die nötige Portion Glück. Ein paar Sekunden nach dem Wiederbeginn scheiterte Müller aus knapp elf Metern am Mailänder Schlussmann Cesar, Altintop traf das Außennetz (54.), und Cesar lenkte Robbens Versuch ins Toraus (65.). Die Nerazzurri hatten Kontergelegenheiten und verwerteten eine davon in der 70. Minute zum 2:0. Nach einem Pass von Eto´o ließ Milito den hüftsteifen van Buyten stehen und schoss dann an Butt vorbei ins lange Eck, nachdem der Bajuwaren-Torwart 23 Zeigerumdrehungen zuvor noch eine gute Pandev-Chance vereitelt hatte. Damit war das Spiel entschieden, auch wenn die Münchner nicht aufgaben und verzweifelt anrannten. Inters Triumph in der Königsklasse dürfte zwar bei den Tifosi in Rom und Turin sowie beim Lokalrivalen AC nicht so gut angekommen sein, rettete jedoch der Serie A für zumindest eine weitere Saison den vierten Teilnehmerplatz in der Champions League.

Senthuran Sivananda

Das überlasse ich Ihnen, weil sie so viel vom Fußball verstehen.

— Bernd Schuster, Leverkusen, zu einem premiere-Reporter