Champions League 2009/2010 - Gruppenphase - Di., 03.11.2009 - 20:45 Uhr
0:3
HZ - 0 : 1

Alle Trümpfe auf der Hand

Traf, als die Lage ernst zu werden drohte: Christian Gentner

Traf, als die Lage ernst zu werden drohte: Christian Gentner

Traf, als die Lage ernst zu werden drohte: Christian Gentner

Der VfL Wolfsburg verschaffte sich durch den 3:0-Auswärtserfolg in Istanbul eine sehr gute Basis, seinen Weg in der Champions League über die Gruppenphase hinaus fortzusetzen. Besiktas kam nicht dazu, den deutschen Meister in den Schwitzkasten zu nehmen. In der Chancenverwertung waren die Niedersachsen ohnehin besser.

Wenig überraschend war, dass Besiktas sich bemühte, von Beginn an Druck auf die Wolfsburger auszuüben. Die schlechte Ausgangslage, mit nur einem Zähler das Schlusslicht der Gruppe B zu verkörpern, ließ den Türken kaum eine andere Wahl, als einen Sieg anzupeilen. Verblüffend musste dann allerdings festgestellt werden, dass der Anfangselan rasch versiegte. Ohne dass die Gastgeber eine wirklich erfolgversprechende Chance heraus gespielt hatten, bekamen die Wolfsburger das Spiel nach wenigen Minuten in den Griff. Mehrmals hatten die Niedersachsen das Leder schon in Richtung Besiktas-Tor abgefeuert - ein Kopfball Costas brachte die bis dahin größte Gefahr (11., knapp rechts vorbei) - da zappelte der Ball im Netz: Misimovic führte das Leder durchs Mittelfeld und schloss aus etwa 25 Metern mit einem satten Linksschuss ins linke Tordreieck ab (14.). Der Gegentreffer forderte eine Reaktion der Gastgeber heraus, die sich umgehend in einem Distanzschuss Tabatas äußerte - dies war Besiktas´ erster torgefährlicher Abschluss, den Benaglio allerdings parierte (15.). In der Folgezeit wechselten die Szenen zwischen den Strafräumen hin und her, ohne dass die Partie jedoch hochklassige Züge bekam. Den wenigen sich bietenden Halbchancen fehlte die Präzision - beiderseits.

Mit Wiederbeginn wurde Besiktas´ Feldüberlegenheit deutlicher, die Ungenauigkeiten in letzter Konsequenz bestanden jedoch fort. Inceman, Tabata und Fink konnten mit ihren Schüssen, wenn sie denn aufs Tor kamen, dem Wolfsburger Schlussmann keinen Schrecken einjagen. In dieser Phase legten die Gäste ein zu passives Verhalten an den Tag, das den Erfolg in Gefahr brachte. Zweimal war die Führung reell auf der Kippe, als Finks Versuche bedrohlicher wurden (73., Benaglio parierte/77., knapp links vorbei). Ein Durchbruch Dzekos über links kam deshalb gerade recht, die Lage zu stabilisieren. Arikan wehrte Dzekos Tunnelversuch zwar noch ab, doch der Abpraller kam zu Gentner, der vom Sechzehnerrand zum 2:0 einschoss (80.). Damit war die Entscheidung gefallen, da Besiktas nicht die Durchschlagskraft aufbrachte, den VfL noch vom Erfolgspfad zu verdrängen. In der Schlussphase konnten die „Wölfe“ sogar noch das 3:0 gegen die aufgerückten Türken draufpacken. Misimovics Pass auf den zentral stehenden Dzeko verschaffte dem Stürmer freie Bahn - allein vor Arikan ließ er dem Torwart der Gastgeber keine Abwehrchance (87.).

André Schulin

Dieser Konzern schädigt die Umwelt und seine Mannschaft den Fußball.

— Ewald Lienen, Gladbach, nach einem 2:3 bei Bayer 04 Leverkusen.