Champions League 2009/2010 - Halbfinale - Mi., 28.04.2010 - 20:45 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Inter folgte dem FCB ins Finale

Musste den Ball nur einmal aus dem Netz holen: Inter-Keeper Julio Cesar

Seit 1991 konnte kein Champions League-Sieger den Titel verteidigen; auch die spielerisch herausragende Mannschaft des FC Barcelona knackte diese Serie nicht. Die 1:3-Hinspielniederlage war gegen Inter trotz überlegener Spielführung und langzeitiger Überzahl nicht zu kompensieren.

Der FC Barcelona stand in der Pflicht. Man musste einen 1:3-Rückstand wettmachen, eine für die Gäste von Inter Mailand ziemlich komfortable Ausgangslage. Jose Mourinhos Elf konnte es sich deshalb leisten, ganz tief gestaffelt zu stehen. Barca ergriff, wie im Camp Nou ohnehin nicht anders gewohnt, die Initiative, konnte jedoch nur optische Vorteile verbuchen. Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe Pedro, nach Alves´ Flanke von rechts, reelle Torgefahr heraufbeschwor. Seine Direktabnahme aus 13 Metern flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Eine harte Schiedsrichterentscheidung schien dem Spiel dann eine neue Ausrichtung geben zu können: Motta sah den Roten Karton, nachdem er Busquets im Zweikampf an der Außenlinie mit ausgestrecktem Arm auf Distanz gehalten hatte (28.). Wesentliche Vorteile konnte Barca der Überzahl allerdings nicht abgewinnen. Ein gefährlicher Schuss Messis, den Cesar mit starker Parade um den Pfosten lenkte (32.), blieb bis zur Pause die beste Torgelegenheit. Ibrahimovic schoss aus großer Distanz kurz vor Seitenwechsel noch einen Freistoß etwa einen Meter am linken Pfosten vorbei.

Im Wesentlichen ähnelte der zweite Durchgang dem ersten: Barca bemühte sich verzweifelt, in eine gute Abschlussposition zu kommen, derweil Inter um den eigenen Sechzehner herum die Räume zustellte. Eigene Angriffe der Italiener entfielen. Josep Guardiolas Versuch, per Personalwechsel neue Impulse zu entwickeln (63., Krkic und Jeffren ersetzten Ibrahimovic und Busquets), fruchtete wenig. Der neu ins Spiel gebrachte Krkic ließ in der 82. Minute eine hervorragende Kopfballmöglichkeit aus sechs Metern Torentfernung aus, nachdem Messi eine butterweiche Flanke herein geschlagen hatte. Zwei Minuten später brandete dann doch Riesenjubel im Stadion auf und neue Hoffnungen wurden frei. Xavi hatte das Leder zu Piqué durchgesteckt. Der versetzte Cordoba und Cesar mit einer Drehung um die ganze Achse und traf zum 1:0. Nun wurde es doch noch mal ungemütlich für Inter, da ein 2:0 Barca weitergebracht hätte. Cesar verhinderte das Ungemach für die Gäste, als er Xavis flatternden Schuss aus der 87. Minute mit beiden Fäusten abprallen ließ. Messis Versuch kam zu genau auf den Mailänder Keeper, um gefährlich zu sein (88.). Ein Treffer Krkics in der Nachspielzeit wurde nicht anerkannt, da zuvor ein Handspiel eines Barca-Akteurs vorlag.

André Schulin

Gefühlt war es für mich ein typisches 0:0-Spiel, nur dass es eben 1:1 ausgegangen ist.

— Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner nach einem 1:1 gegen den SC Freiburg.