Champions League 2010/2011 - Gruppenphase - Mi., 24.11.2010 - 20:45 Uhr
3:0
HZ - 2 : 0

Grünweiße in grauer Gegenwart

Elfmeterkiller: Tim Wiese

Elfmeterkiller: Tim Wiese

Elfmeterkiller: Tim Wiese

Die klassischen "Werder-Wunder" kamen ohnehin auf eigenem Platz zustande, insofern war auch aus dieser Richtung wenig zu erwarten. Den formstarken "Spurs" konnten die kriselnden Werderaner somit keinen adäquaten Widerstand leisten und verabschiedeten sich von der europäischen Fußballbühne.

Größere Hoffnungen hatte man sich auf Bremer Seite bereits vor dem Anpfiff an der White Hart Lane nicht gemacht. Es müsse schon Außergewöhnliches passieren, erklärte Thomas Schaaf, damit Werder in seiner derzeitigen Verfassung im Wettbewerb verbliebe. Ein Wunder trat jedoch nicht ein. Wie zur Bekräftigung der angespannten personellen Situation schied statt dessen kurz vor Spielbeginn mit Almeida ein weiterer Stammspieler verletzt aus, auch der Auftakt des Spiels verlief ernüchternd. Bereits in der sechsten Minute sah die mit zwei Akteuren aus der Nachwuchsmannschaft angetretene Werderelf (Felix Kroos und Dominik Schmidt, später wurden noch Onur Ayik und Lennart Thy eingewechselt) schlecht aus, als Kaboul im Strafraum freistehend eine Flanke Lennons direkt ins Netz drücken konnte. Den Amateuren war indes kein Vorwurf zu machen, sie spielten ordentlich mit. Mühsam versuchten die Bremer nach dem Gegentor, das Spiel zu beruhigen, was halbwegs gelang. Eigene Torgefahr produzierten sie allerdings nicht. Mit dem knappen Rückstand wäre man somit gern in die Pause gegangen, doch Modric profitierte von Werders Abwehrschwäche und spitzelte das Leder in der Nachspielzeit des erstes Durchgangs zum 2:0 ins Gästetor.

Tottenhams Überlegenheit hätte leicht zu einer höheren Führung gereicht, aber in der Druckphase nach Wiederanpfiff verpassten die „Spurs“ sogar eine Strafstoßchance. Kroos brachte Modric zu Fall, Bale jedoch den Ball vom Punkt nicht im Tor unter, da Wiese dessen Linksschuss parierte (54.). Weiterhin lief das Spiel nur in eine Richtung, wenngleich die „Spurs“ nicht an ihre Reserven gehen mussten, um gegen Bremens Notelf zu dominieren. Der schnelle Lennon leitete in der 79. Minute den 3:0-Endstand ein. Sein Zuspiel brauchte der sechs Meter vorm Gästetor stehende Crouch nur in die richtige Richtung abprallen zu lassen. Bremen war in dieser ungleichen Partie zu keinem Zeitpunkt ein Anwärter auf einen Punkterfolg. Mit der Niederlage verbunden war allerdings auch das Saison-Aus im internationalen Geschäft, da vor dem abschließenden Spiel (gegen Inter) keine Möglichkeit mehr offen blieb, den letzten Platz in der Gruppe A noch zu verlassen.

André Schulin

Ich hab mit Riesenrads nichts zu tun, ich bleibe lieber auf meinem Zimmer und spiele Play Station, das ist besser.

— Nationalspieler Antonio Rüdiger zum Freizeitpark im russischen Spielort Sotschi